Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
ich nehme Sie jetzt mal mit auf eine meiner Autofahrten. Der Tag war anstrengend, ich war müde. Das Telefon klingelt, in den Lautsprechern meiner Freisprechanlage höre ich meine Freundin. „Hallo Petra, was gibt es, wie geht es dir?“ Gerade als ich antworten wollte, sprudelt sie weiter: „Also, das muss ich dir jetzt erzählen, stell dir vor ...“ Zwischendurch unterbrechen? Zwecklos. Ich lege auf. Unhöflich? Uschi habe ich abends zurückgerufen; ihr erklärt, warum ich aufgelegt habe: „Dir zu sagen, was mich bewegte - dazu kam ich nicht.“ „Ja, ich hatte Dich zwar gehört, mir war es aber wichtiger, meine Last abzulegen. Petra, das tut mir leid ...“ Sie als Gast, Angehörige, Ehrenamtliche, Mitarbeitende dürfen die Notbremse ziehen, wenn Sie das Gefühl haben, es geht einfach nicht mehr. Machen Sie Ihrem Herzen Luft, sorgen Sie dafür, dass man Ihnen zuhört. Mir ging es übrigens nach dem Gespräch mit Uschi sehr viel besser... Ich wünsche Ihnen eine friedvolle Zeit, in der man Ihnen zuhört!
Vorgestellt

Birgit Nemitz-Keye
Mein Name ist Birgit Nemitz-Keye, 56 Jahre. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Seit vielen Jahren bin ich als Sozialarbeiterin tätig.
In der Vergangenheit beschäftigte ich mich mit dem Gedanken, einen Teil meiner Zeit einem Ehrenamt zur Verfügung zu stellen und bin durch verschiedene Themen (Literatur und Erlebnisse) auf die Hospizarbeit aufmerksam geworden.
Im April 2016 habe ich den Vorbereitungskurs als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Hospizarbeit abgeschlossen und mich zunächst fur die Tätigkeit im Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig entschieden, fokussiert auf die Wünsche des Gastes und seiner Zugehörigen.

Aktuelles und Termine
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Interessierte!
Haben Sie Interesse an unserem Newsletter „AugenBlicke“? Unsere kleine Zeitung erscheint viermal im Jahr und liegt nicht nur im Hospiz aus. Auch in den umliegenden Krankenhäusern und bei einigen Ärzten finden Sie unsere AugenBlicke.
Wir bieten Ihnen nun die Möglichkeit, die Zeitung kostenfrei zu abonnieren und direkt mit der Post ins Haus geliefert zu bekommen. Rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine Mail mit Ihrem Wunsch und Ihrer Anschrift. Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf.
Tel.: 0531 / 12 97 79-0
E-Mail: p.gottsand@hospiz-braunschweig.de
Adventliches im Hospiz
Besinnliches, Musikalisches, Literarisches … all das erwartet Sie im Advent im Hospiz.
Am 1. Advent, Sonntag den 27. November 2016, um 16 Uhr möchten wir Sie mit Gospelmusik, vorgetragen und gespielt von Dietrich Parlitz, auf die besinnliche Jahreszeit einstimmen.
Am 2. Advent, Sonntag den 4. Dezember 2016, möchten wir Sie um 16.00 Uhr dazu auffordern, Ihren Gedanken und Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen unter dem Motto „Wir backen uns unsere eigene Weihnachtsliteratur“. Frank Gottsand-Groß liest eigene und Ihre Weihnachtsgeschichten.
Am 3. Advent, Sonntag den 11. Dezember 2016 dürfen Sie ab 16.00 Uhr der Musik von Mattthias und Paul Köninger lauschen. Mit Gesang, Klavier und Gitarre werden Sie musikalisch durch diesen Adventssonntag begleitet.
Am 4. Advent, Sonntag den 18. Dezember 2016 erwarten Sie um 16.00 Uhr Christel, Kate & Co. Ein Chorerlebnis der besonderen Art … Sie werden nicht nur besungen, sondern Sie dürfen auch aktiv mitsingen.
Am 24. Dezember 2016 feiern wir im Hospiz um 14.30 Uhr gemeinsam mit Pastor Friedhelm Meiners unseren Heiligabend-Gottesdienst.
Wir laden Sie sehr herzlich ein, ab dem 1. Advent wieder den Adventsbasar der HospizFreunde im Hospiz zu besuchen. Viele wunderbare Köstlichkeiten, Geschenke und Ideen warten darauf, von Ihnen gekauft zu werden. Der Basar ist die gesamte Advents zeit über geöffnet.
Veranstaltungen
Wie kommt der große Opa in die kleine Urne?
Über 30 interessierte Menschen lauschten Beate Schollmeyer von der Buchhandlung „bücherwurm“ in Braunschweig am 4. 10. bei ihren Ausführungen zu Kinderbüchern, die die Themen Abschied, Sterben, Tod und Trauer behandeln. Diese Veranstaltung der Hospizarbeit Braunschweig mit dem Titel „Wie kommt der große Opa in die kleine Urne?“ fand anlässlich des Welthospiztages statt.
Mit einem gemeinsamen Flyer haben die Hospizvereine der Region Südost- Niedersachsen auf ihre Arbeit und ihre vielfältigen Aktivitäten aufmerksam gemacht. Frau Schollmeyer stellte die verschiedenen Bilderbücher vor und gab Empfehlungen, ab welchem Alter das Buch geeignet sei. Das interessierte Publikum stellte Fragen und es entwickelte sich ein anregender Austausch.
„Vergiss mein nicht“ - Café für Trauernde
Einmal im Monat (an jedem zweiten Montag im Monat, also z.B. am 12. 12. 2016) lädt das Café – „Vergiss mein nicht“ trauernde Menschen in den Bruchtorwall 9–11 in die Räume der Hospizarbeit Braunschweig ein.
Das Café für Trauernde ist ein offenes Angebot. In vertrauensvoller Atmosphäre besteht die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Gebäck mit anderen Betroffenen auszutauschen. Die Teilnehmenden können über Gedanken, Ge fühle und Erfahrungen auf den Weg der Trauer, aber auch über andere Themen sprechen. Zwei ausgebildete ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen leiten die Treffen. Wenn sich jemand gezielter mit seinem persönlichen Abschiedsweg auseinandersetzen möchte, kann ein Übergang in die bestehenden Trauergruppen oder eine Einzelbegleitung durch die Hospizarbeit Braunschweig erfolgen.
Vor der ersten Teilnahme bitten wir um eine telefonische Anmeldung unter 05 31 / 1 64 77.
Der Bruchtorwall ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen: Die Tram 3 oder 5 und der Bus 429 oder 461 halten an der Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Platz. Von dort sind es 5 Minuten zu Fuß.

Dein Stern

Eine Nacht im Dezember. Ich stehe unterm Sternenzelt. Wie sie funkeln in der kalten Luft! Für mich bist du jetzt einer von ihnen, da oben. Und bleibst doch in meinem Herzen. Beides zugleich.
Sehnsucht packt mich. Ich suche den großen Wagen, das einzige Sternbild, das ich sicher erkenne. Schaue über seine Hinterachse nach oben, auf den kleinen Bären und da leuchtet er: der Polarstern. Genau dort ist Norden. Jetzt einfach losgehen. Dem Polarstern folgen, nach Norwegen, Spitzbergen, auf die Lofoten. Da wollten wir immer mal hin. Mir wird kalt. Ich senke den Blick und gehe wieder rein.
Warum bloß? Warum bleibe ich brav zuhause? Warum verschiebe ich immer noch alles auf morgen? Ich weiß doch, wie schnell es gehen kann. Deinen Stern zu finden, ist gar nicht so einfach.
Es gibt so viele da oben! Der Polarstern ist nicht der hellste. Aber mit etwas Geduld findest du ihn. Und dann ist es an der Zeit, loszuziehen. Folge deinem Stern, wie die drei Weisen aus dem Morgenland. Für sie war der erste Schritt – sicher auch der Schwerste. Doch sie haben die Zeichen der Zeit erkannt, sind einfach los. Es wartet Großes auf dich: die Wunder der großen, weiten Welt und die Schönheit eines kleinen, verletzlichen Menschen.
Pastor Friedhelm Meiners
Dankeschön...
Auch im Jahr 2015 haben uns viele Menschen mit Spenden bedacht. Es ist uns ein großes Anliegen Ihnen allen an dieser Stelle herzlich zu danken. Ein herzliches Dankeschön an all die Firmen, Vereine, Privatpersonen, Angehörige von Verstorbenen, anonymen Spender, einfach an alle Menschen, die uns mit ihrem finanziellen Beitrag geholfen haben. Ohne Ihre Unterstützung wäre es uns nicht möglich, diese Arbeit zu leisten. Und wie jedes Ende auch einen Anfang in sich trägt, möchte das Hospiz Sie für das kommende Jahr auch wieder um ihre Unterstützung bitten, um weiter seine Aufgaben für sterbenskranke Menschen erfüllen zu können.
Wir erfüllen unheilbar kranken Menschen Herzenswünsche
Der Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen
Noch einmal ans Meer reisen oder bei einer Familienfeier dabei sein, mit dem Ehepartner ein Konzert besuchen oder einmal noch den geliebten Garten sehen – die letzten Wünsche von unheilbar kranken Menschen sind sehr individuell. Die Erfüllung dieser Herzensangelegenheit kann bedeuten, ein letztes Mal für ein paar Stunden aus dem Hospiz herauszukommen; etwas persönlich Wichtiges zu erleben oder zu Ende zu führen.
In der Löwenstadt Braunschweig engagieren sich im Herzenswunsch-Krankenwagen des Malteser Hilfsdienstes e. V. zwölf Männer und Frauen. Die ausgebildeten Rettungsassistenten, Rettungssanitäter und Rettungshelfer haben sich in einer eintägigen Fortbildung mit dem Thema Sterben, Tod und Trauer auseinander gesetzt. Damit sind sie gut vorbereitet für die ehrenamtliche Mitarbeit im Herzenswunsch-Krankenwagen.
In Zusammenarbeit mit dem Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig erfüllen die Malteser Stunden zu verweilen. Oft sind diese Fahrten mit dem eigenen Auto oder mit dem Taxi nicht mehr möglich. Der Malteser Herzenswunsch- Krankenwagen fährt diese Menschen zu einem Ziel ihrer Wahl – und zwar kostenlos. Das gesamte Projekt wird aus Spenden finanziert.

Neben der Stadt Braunschweig fährt der ausschließlich aus Spenden finanzierte Herzenswunsch- Krankenwagen an weiteren vier Standorten: Hannover, Celle, Göttingen und Wolfsburg. Damit leistet der Malteser Hilfsdienst einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft, denn schwerkranke und sterbende Menschen gehören zur Gesellschaft dazu. Der Herzenswunsch- Krankenwagen trägt den Hospizgedanken weiter in die Gesellschaft und so setzen sich die Malteser mit den vielfältigen Herzenswunsch-Fahrten für sterbende Menschen und ihre Familien, die die Fahrt nicht selbst durchführen können, ein. Am 18. Oktober 2016 ist das Herzenswunsch- Projekt in Braunschweig gestartet.
Nach einem Besuch im Hospiz freuen sich die ehrenamtlichen Herzenswunsch-Krankenwagenfahrer, die jeweils zu zweit bei der Wunscherfüllungsfahrt den Hospizgast betreuen, auf zahlreiche Wunschfahrten. „Mich in diesem Projekt zu engagieren, finde ich eine sinnvolle Aufgabe. Es wäre doch traurig, wenn der Hospizgast aufgrund von ein paar Treppenstufen oder weil er im Auto nicht mehr sitzen kann, nicht zur Hochzeit seiner Tochter fahren kann!“, so Jan Singelmann, der die Einsätze des Herzenswunsch- Krankenwagen in Braunschweig koordiniert.
Frau Petra Gottsand, Leiterin des Hospizes Am Hohen Tore Braunschweig, freut sich für die Möglichkeit für ihre Hospizgäste: „Zwar haben wir im letzten Jahr Wünsche unserer Gäste erfüllt, doch kommen wir dabei auch an Grenzen.“ Wenn Sie Informationen zum Herzenswunsch- Krankenwagen wünschen oder das Projekt unterstützen wollen, nehmen Sie gerne zu uns Kontakt auf!
Anfragen richten Sie an:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Diözesangeschäftsstelle Hildesheim
Dr. Christoph Mock
Zu den Mergelbrüchen 4 |30559 Hannover
0151 / 46 14 42 54
Christoph.Mock@malteser.org
Unser Spendenkonto:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Diözese Hildesheim
Pax Bank
IBAN: DE49 3706 0120 1201 2090 10
BIC: GENODED1PA7
Stichwort: D09HWK oder „Herzenswunsch“
Hand in Hand für Norddeutschland – Eine Aktion des NDR zugunsten der Hospizbewegung
Der Deutsche Hospiz- und Palliativ Verband (DHPV) mit seinen Organisationen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg ist der diesjährige Partner der NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“.
Der NDR informiert im Rahmen seiner verschiedenen Programme (Radio, Fernsehen, Internet) in der Zeit vom 5. bis 16. Dezember, wie Hospizvereine und Palliativeinrichtungen schwerstkranke und sterbende Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleiten. Der NDR ruft zu Spenden, insbesondere am 16. Dezember, auf.
Diese kommen zu 100 Prozent der Hospiz- und Palliativarbeit im Norden zugute. In Niedersachsen gibt es etwa 130 Hospizinitiativen, 24 stationäre Hospize und zwei Kinder- und Jugendhospize. Ca. 4.500 Menschen sind als Ehren amtliche in der Hospizarbeit aktiv und ca. 15.000 Menschen unterstützen die Hospizarbeit durch ihre Mitgliedschaft in den einzelnen Vereinen.
Hohes Spendenaufkommen für die Hospiz Stiftung
Das 11. Benefiz-Golfturnier zugunsten der Hospiz Stiftung für Braunschweig war ein voller Erfolg. 100 Golferinnen und Golfer traten an und unterstützten mit Spenden den wohltätigen Zweck. Das Mix-Spiel – Vierer mit Auswahldrive und klassischem Vierer – fand bei herrlichem Sonnenschein statt.

Die Mitspieler des Golfturniers nach dem Turnier
Der Abend klang beim aufgehenden Mond auf der Terrasse des Klubheims aus. Es war das letzte große Turnier vor dem Abriss der baufälligen Klubgebäude und dem beginnenden Neubau, der schon im Frühling 2017 abgeschlossen sein soll.
„Wir danken dem Golfklub dafür, dass wir dieses Benefizturnier erneut hier austragen konnten. Auch mit Veranstaltungen wie dieser möchten wir dazu beitragen, die Lebensthemen Krankheit, Sterben und Tod weiter ins öffentliche Bewusstsein zu tragen und die Menschen für die Bedürfnisse von Kranken und Sterbenden zu sensibilisieren“, sagte Erika Borek, Gründerin der Hospiz Stiftung für Braunschweig. Zu ihrer Freude wurde die Spendensumme sogar noch zusätzlich erhöht, weil die Spieler bis zu 6 Mulligans kaufen konnten und für Bälle ins Wasser 5 Euro zahlen mussten.
Die erfreulich hohe Teilnehmerzahl und das Spendenvolumen von über 10.000 waren ein deutliches Votum, an dem Benefiz- Turnier zugunsten der Hospiz Stiftung für Braunschweig auch in Zukunft festzuhalten. Die Veranstaltung erfüllte Spieler, Organisatoren, Stiftung und Klub mit großer Zufriedenheit.

Erika Borek und Klubpräsident Jochen Scheuermann