Editorial

Petra Gottsand
Petra Gottsand

„Das Jahr geht zu Ende, die Kerzen verglühn, doch das Licht leuchtet weiter in dir. Du denkst an das Jahr, siehst noch einmal was war, und du fragst dich: War’s schlecht oder gut?“ Rolf Zuckowski bringt mit diesen Zeilen aus einem Kinderlied meine Gedanken auf den Punkt: Das Licht in uns leuchtet!

Das fast hinter uns liegende Jahr war gefüllt mit Emotionen, Ereignissen und Erlebnissen, die einen jeden von uns gefordert – aber auch oft stärker gemacht haben. Was bringt das Licht in mir weiter zum Leuchten? Es sind die Momente, in denen ich bei unseren Gästen, deren Angehörigen und auch bei haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Licht und die Kraft erkenne, mit denen sie alle dem Leben und dem unausweichlichen letzten Moment begegnen. Lassen Sie uns am Jahresende einen Moment inne halten um Danke zu sagen, für all das Erlebte und für die Menschen, die unsere Lebenswege begleiten und begleitet haben. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und alles Gute für das Jahr 2015.

Herzlichst,
Ihre Petra Gottsand

Aktuelles und Termine

Adventsbasar

Besuchen Sie den Adventsbasar der Hospizfreunde
Wer kennt das nicht, was soll ich schenken? Mit welcher Kleinigkeit kann ich meinen Lieben eine Freude zu Weihnachten bereiten? Besuchen Sie unseren Adventsbasar, viele schöne Geschenke warten hier auf einen Käufer. Wie in jedem Jahr haben sich die „Hospizfreunde“ mit viel Zeit und guten Ideen auf den Basar vorbereitet. Sie können in der Adventszeit den Basar täglich besuchen. Wir freuen uns auf Sie!

Advent im Hospiz
Wie in jedem Jahr erklingt an allen Adventssonntagen im Haus die Musik. Die vortragenden Künstler erhalten keine Gage, aber vielleicht Ihre Aufmerksamkeit. Zu den Veranstaltungen wird kein Eintritt erhoben,
über eine Spende freuen wir uns sehr. Kommen Sie einfach vorbei, lauschen Sie den musikalischen Klängen und nehmen Sie die adventliche Stimmung im Hospiz auf.

Am 1. Adventssonntag, 30. 11. 2014, 15.30 Uhr
Aus der Musischen Akademie das Trio Querflöte mit Jana Schulz, Julia Oppermann und Nila Yousofi.

Am 2. Adventssonntag, 7. 12. 2014, 15.30 Uhr
Das Trio „Terzet“ unter der Leitung von Jaroslav Rvacev entführt sie mit Gitarren und Gesang in die Welt der weihnachtlichen Musik.

Am 3. Adventssonntag, 14. 12. 2014, 15.30 Uhr
Edith Wulke und Begleitung präsentieren Ihnen nicht nur holländische Weihnachtslieder. Lassen Sie sich überraschen.

Am 4. Adventssonntag, 21. 12. 2014, 15.30 Uhr
Der Hospizchor, unter der Leitung von Christiane Rust, stellt sein adventliches und weihnachtliches Programm vor.

Mit Musik in das Neue Jahr...
Schwungvoll wollen wir musikalisch in das neue Jahr starten. Wir freuen uns daher, Ihnen die bekannte Pauli Bänd aus Braunschweig präsentieren zu dürfen.
Sonntag, 25. 1. 2015 um 16.00 Uhr im Hospiz

Besichtigung Hospiz
Einen Tag der offenen Tür kann das Hospiz nicht veranstalten. Gruppen von ca. 10 Personen können aber gern nach Absprache das Haus, die öffentlichen Räume und vielleicht auch ein Zimmer besichtigen. Gern beantworten wir dann alle Fragen, die sich Ihnen im Zusammenhang mit dem Hospiz stellen. Vereinbaren Sie einen Termin mit uns.

Vorgestellt

Uta Gericke

Mein Name ist Uta Gericke, ich bin 55 Jahre alt und nun seit 29 Jahren examinierte Krankenschwester.

Seit Juni 2007 arbeite ich hauptamtlich im Hospiz Braunschweig in der Pflege. Seit November 2013 vertrete ich die stellvertretende Hospizleitung Frau Reuleke, die sich zur Zeit in der Babypause befindet.

Im März 2007 begann ich ein weiterbildendes Studium „Palliative Care“ an der Universität Bremen. Die Zeit dort, sie erstreckte sich über anderthalb Jahre, hat mir sehr viel gegeben. Ich habe mich damals ganz bewusst für diesen Weg entschieden, da meine beruflichen Erfahrungen immer wieder zeigten wie unwürdig Sterben sein kann.

Im Hospiz habe ich die Gelegenheit dieses zu ändern, auch in Bezug auf die Angehörigen. Zudem liegt mir auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter am Herzen. Deswegen engagiere ich mich auch in der Mitarbeitervertretung.

Ein gutes Arbeitsklima sorgt für gute Stimmung und gibt uns viel Kraft für unsere Arbeit.

Wir sammelten für’s Hospiz

Wir sammelten für’s Hospiz

An einem schulfreien Tag haben wir uns getroffen und haben Sachen aus unseren Kinderzimmern mitgebracht, um sie zu verkaufen. Den Erlös unseres Flohmarktes und mit einer zusätzlichen Spende der CJD-Theatergruppe mit dem Stück: „Way to another Life“ haben wir an das Hospiz Braunschweig gespendet.

Liebe Fini, Martha, Nina, Hanna, ­Pauli und Lilly,

mit eurer großartigen Aktion, dem Flohmarkt und der Spende von dem Theaterstück, habt ihr dem Hospiz die wirklich enorme Summe von 562,80 ­Euro zukommen­ lassen. Dafür möchten wir euch allen von ganzem Herzen danken. Es berührt uns sehr, das so junge Menschen, wie ihr es seid, sich so ­intensiv mit dem Thema Hospiz be­schäftigen. An dieser Stelle ein herzliches Danke­schön!

„Irgendwas mit großem ‚L‘“

„Irgendwas mit großem ‚L‘“

„Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“ Das fragt die 16-jährige Hazel Grace ihren 18-jährigen Freund Augustus in dem Roman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Augustus ist ein kühler Kopf und er überrascht sie mit seiner Antwort: „Ja, absolut.
Nicht an einen Himmel, wo wir auf Einhörnern herum reiten, Harfe spielen und in einem Schloss aus Wolken leben. Aber trotzdem: Ja. Ich glaube an Irgendwas mit großem ‚L‘. Habe immer daran geglaubt.“ Irgendwas mit großem ‚L‘. Das klingt wie eine Stimme aus dem Nebel. Du kannst sie nicht fassen und doch: Sie ist da.

Einhörner, Harfen, Schlösser aus Wolken. Damit kann ich auch nichts anfangen. Aber „Irgendwas mit großem ‚L‘“ reicht mir auch nicht. Ich brauche Bilder, moderne Bilder.

Hazel Grace hat nächtelang mit ihrem Liebsten telefoniert. Sie sagt: „Wir waren dann in einem geheimen überirdischen dritten Raum. Ein Ort, der weder bei ihm, noch bei mir war. Ein unsichtbarer Ort.“ Diese junge Frau würde das so nie sagen, doch sie glaubt an „Irgendwas mit großem ‚L‘.“ Sie glaubt an die Liebe. Die Liebe, die so weh tut, wenn ein Mensch uns für immer verlässt – die uns aber auch in Räume entführt, von denen wir vorher nicht mal ahnen, dass es sie geben könnte. Der Himmel ist ein Sehnsuchtsort. Ein Ort der Schönheit. Mitten unter uns.

„Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“ Ich würde auf diese Frage antworten : „Ja, absolut. Ich glaube an irgendwas mit großem ‚L‘.“

Text: Friedhelm Meiners, Pastor an St. Martini

Spendenübergabe im Hospiz

Spendenübergabe im Hospiz

Getreu dem Motto: Tue Gutes und rede darüber!

Die Firma Müller Hörgeräte übergab dem Braunschweiger Hospiz ­einen Spendenscheck in Höhe von 2.500 €. Das Hospiz finanziert sich jährlich aus 10 % Spenden­einnahmen. Die Kunden der Firma­ Müller Hörgeräte tragen­ indirekt mit jedem gekauften Hörgerät dazu bei, dass jedes Jahr ein Scheck übergeben werden kann und damit eine sehr sinnvolle Verwendung findet.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Firma Müller Hörgeräte für diese­ großzügige Unterstützung.

Schöne Bilder – angenehme Räume

Schöne Bilder – angenehme Räume

Menschen, die die Räume der Hospizarbeit im Bruchtorwall aufsuchen, kommen oft in schwierigen Lebenssituationen und mit schweren Fragen. Für die Gespräche und Beratungen soll es eine angenehme Atmosphäre geben. Dazu hat sich die Hospizarbeit entschieden, Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zu geben, die Räume mit ihren Bildern zu gestalten.

Dorothea Rieck verabschiedete sich mit den Worten: „Ich bedanke mich bei den Mitarbeitern der Hospizarbeit, dass ich die Möglichkeit hatte, meine Bilder in ihren Räumen ausstellen zu dürfen.“ Von September 2013 bis Juli 2014 waren die Fotos der Braunschweigerin zu sehen. Ihre Motive findet die Fotografin in der Natur oder auf Reisen. „Fotografieren bedeutet für mich, die Welt mit meinen Augen zu sehen und Andere, wenn sie möchten, daran teilhaben zu lassen.“ Wenn sie nicht mit dem Fotoapparat unterwegs ist, arbeitet sie als Redakteurin und Moderatorin bei Radio Okerwelle in der Kulturredaktion.

Anja Fass begrüßt die Mitarbeiterinnen der Hospizarbeit mit den Worten: „Ich komme mit meinen Bildern sehr gerne zu Ihnen in diese schönen Räume und bin mir sicher, dass meine Bilder sich hier gut „einfühlen“ werden.“ Anja Fass ist Malerin und Kommunikations-Designerin, sie lebt und arbeitet in Braunschweig. In ihrer Malerei (zumeist auf Leinwand) reduziert Anja Fass die sichtbare gegenständliche Welt auf Farbe und Form. Ihre malerischen Werke fangen ein durch ihre Intensität und Kraft. Sie bewegen sich im Spannungsfeld variierender Abstraktions-Grade – malerische Land-Striche und abstrakte Farbformen provozieren ähnliche Seherlebnisse.

von links: Ulrich Kreutzberg, Dorothea Rieck, Anja Fass, Gabi Stülb (Vorstand Hospizarbeit)

Weitere Informationen auch unter:
www.dorothea-rieck.de
www.anja-fass.de

Regionale Zusammenarbeit

Regionale Zusammenarbeit

„In der Politik wird viel über die Region diskutiert, wie leben sie im Kleinen“, sagt Ulrich Kreutzberg, Koordinator und Geschäftsführer der Hospizarbeit Braunschweig e.V. So wurde jetzt zum Welthospiztag im Oktober ein gemeinsamer Flyer herausgegeben, in dem die Arbeit der neun Hospizvereine und vier Hospize in der Region und Veranstaltungen vorgestellt wurden.

Besonders in der Kinderhospizarbeit arbeiten Vereine aus Braunschweig, Gifhorn, Wolfsburg, Wolfenbüttel und Salzgitter eng zusammen. Dieses Bündnis entstand aus der Erfahrung heraus, dass lebensverkürzende Erkrankungen gerade bei Kindern einen stabilen Betreuungsrahmen über längere Zeit notwendig machen, manchmal sogar über Jahre hinweg. Dazu werden die Familien von mindestens zwei Ehrenamtlichen begleitet. Die Zusammenarbeit über Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus hat sich dabei als sinnvoll herausgestellt. Diese Zusammenarbeit erfolgte bisher eher informell, daher haben sich die Vereine entschieden, ihre Kooperation im ambulanten Bereich auf „feste Füße“ zu stellen und eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zu unterschreiben. Die Kooperationspartner streben den Ausbau der ambulanten Begleitung von Kindern und ihren Familien in der Region an. Auch bieten sie psychosoziale Unterstützung und Entlastung bei der Auseinandersetzung mit Krankheit, dem Sterbeprozess und dem Tod der Kinder.

Kontakt über die Hospizarbeit Braunschweig, Tel: 0531-16477, Mail:

Der gemütliche Adventsnachmittag einmal anders

Es ist ein guter Brauch im Hospiz, dass die hauptamtlichen Mitarbeiter die ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Adventszeit zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken einladen. Da die Zeit gerade im Dezember immer bei allen Menschen sehr knapp ist, haben sich die Hauptamtlichen mal etwas Neues einfallen lassen.

Ein Oktoberfest sollte es sein, gemeinsam bei selbstgebackenem Zwiebelkuchen und reichlich Federweißer wollte man einen gemeinsamen Abend verbringen.

Im Nachhinein können wir sagen, das Konzept ist voll aufgegangen.

Den ganzen Tag über flossen bei den Vorbereitenden reichlich Tränen, nicht, weil alles so traurig war, sondern, weil etliche Kilo’s Zwiebeln geschält und geschnitten werden mussten. Teige wurden vorbereitet und jeder hat so seine spezielle Zwiebelkuchenköstlichkeit zum Besten gegeben. Auch die anwesenden Vegetarier wurden ausreichend bedacht. Selbst Zwiebelmuffins mit Schafskäse gefüllt standen hinterher auf dem Tisch. Lauter Köstlichkeiten, an denen man sich satt essen konnte.

Das Getränk der Wahl war natürlich ein Federweißer, aber auch ein Federroter wurde angeboten. Nach einem Gläschen Sekt zum Empfang und ein paar einführenden Worten haben sich alle schnell auf die Vielfalt der Zwiebelkuchen gestürzt. Es wurde gegessen, getrunken, geschwätzt, gelacht und immer wieder betont, wie lustig dieser Abend doch ist. Es hat sichtlich allen viel Freude bereitet. Als Danke schön für ein Jahr gemeinsamer Arbeit und gemeinsamen Schaffens bekamen die Ehrenamtlichen den „Anderen Adventskalender“ vom Verlag „Andere Zeiten“ geschenkt. Eine Geschenkidee, die bei allen sehr gut angekommen ist.

Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr und einen schönen gemeinsamen Abend.

Fotos: Damaris Schoeneich