Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Es ist Wochenende, mein Mann und ich kommen mit dem Hund von einem langen Spaziergang nach Hause. Das nasskalte Wetter steigert unseren Wunsch, sich an den warmen Kamin zu setzen oder in die heiße Badewanne zu legen. Kaum haben wir unser Vorhaben umgesetzt, klingelt es an der Haustür! Unser Hund kündigt mit seinem frohen Bellen dem Besucher an „es ist jemand zuhause“! An der Tür dann ein fröhliches „Hallo, wir dachten, wo wir schon in der Nähe sind überraschen wir euch mal“! Nein, ich liebe solche Überraschungen nicht, aber selbstverständlich bitte ich die Besucher herein und koche einen Tee. Ich respektiere den Wunsch unserer Besucher uns überraschen zu wollen, wünsche mir aber auch den Respekt von der anderen Seite, der da heißt… „Hallo, wir möchten euch gerne mit einem Besuch überraschen, passt es euch?“ Ein kurzer Anruf nur und die gegenseitige Freude ist gesichert. Im Hospiz ist das nichts anderes. Es gibt Gäste, die freuen sich über jeden Überraschungsbesuch und es gibt Gäste, die finden das gar nicht gut. Der gegenseitige Respekt vor den Wünschen des jeweils anderen spielt gerade auch im Hospiz eine große Rolle. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Zeit

Ihre Petra Gottsand

Vorgestellt

Stefanie Au

Mein Name ist Stefanie Au, ich bin 28 Jahre alt und lebe seit zwei Jahren in Wolfenbüttel.

Ab dem 1. November 2017 werde ich im Hospiz als Sozialarbeiterin/- pädagogin in Elternzeitvertretung für Cordula Cordes eingesetzt.

Im August 2017 habe ich mein Masterstudium in Sozialer Arbeit mit dem Schwerpunkt Rehabilitation und Prävention an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften abgeschlossen. Meine Masterarbeit verfasste ich über sozialarbeiterische Möglichkeiten, Grenzen und ethische Herausforderungen in der pädiatrischen Palliativversorgung. Durch die Auseinandersetzung mit dieser Thematik erhielt ich erste Einblicke in die Hospizarbeit bzw. Hospizsozialarbeit.

Es war mir immer ein großes Anliegen, Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf zu fördern und zu begleiten.

Die palliative Betreuung von Menschen mit schweren Erkrankungen sowie deren Angehörigen ist ein Aufgabengebiet, dem ich mit großem persönlichem als auch fachlichem Interesse gegenüber - stehe. Als Berufseinsteigerin empfinde ich die Arbeit im Hospiz als eine vielseitige Herausforderung, aber auch eine Chance, wertvolle Berufs-, als auch Lebenserfahrung zu sammeln.

Ich schätze die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team sehr und freue mich darauf, ein Teil von ihm zu sein.

Adventsbasar

Wie auch in den vergangenen Jahren wird es in unserem Hospiz wieder den Adventsbasar geben. Festlich dekoriert werden zum 1. Advent selbstgebackene Kekse und Marmeladen, Liköre und andere Leckereien zum Kauf an - geboten. Dazu werden kleine gebastelte Ge schenke und Gestricktes sowie weihnachtliche Dekoration aus liegen. Die Idee zu diesem Adventsbasar kommt von den HospizFreunden. Diese Angehörigengruppe fühlt sich unserem Hospiz noch immer sehr verbunden und gestaltet die Vorweihnachtszeit mit diesem bunten Gabentisch. Herzlichen Dank an alle fleißigen Hände.

Besichtigung

Einen Tag der offenen Tür kann das Hospiz nicht veranstalten. Gruppen von ca. 10 Personen können aber gern nach Absprache das Haus, die öffentlichen Räume und vielleicht auch ein Zimmer besichtigen. Gern beantworten wir dann alle Fragen, die sich Ihnen im Zusammenhang mit dem Hospiz stellen.

Vereinbaren Sie einen Termin mit uns.

TrauerCafé

Eingeladen sind Menschen, die Angehörige oder Freunde in unserem Hospiz verloren haben.

In unserem TrauerCafé können Sie anderen Trauernden begegnen und bei Kaffee und Kuchen Gedanken austauschen oder einfach nur zuhören. Diese gemeinsame Zeit wird von Hospiz-Mitarbeiterinnen begleitet, die Erfahrung mit Trauer und Trauernden haben.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Jeden 3. Donnerstag im Monat von 16.00 – 18.00 Uhr im Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig.

Adventliches im Hospiz

In diesem Jahr ertönen an den ersten drei Adventssonntagen weihnachtliche Klänge im Hospiz. Nehmen Sie durch Instrumente und Gesang die adventliche Stimmung im Hospiz auf.

Am 1. Advent, Sonntag den 3.12. 2017 um 16.00 Uhr „Vielsaitig“ eröffnet mit Gitarrenmusik feierlich die Adventszeit in unserem Haus.

Am 2. Advent, Sonntag den 10.12. 2017 um 16.00 Uhr Matthias Köninger wird Sie mit Klavier, Gitarre und Gesang in weihnachtliche Stimmung versetzen.

Am 3. Advent, Sonntag den 17.12. 2017 um 16.00 Uhr Der Petri-Chor unter der Leitung von Hilde Grabherr begleitet Sie mit weihnachtlichen Gesängen durch den Adventssonntag. Freuen Sie sich auf Lieder zum Lauschen als auch zum Mitsingen.

Am 4. Advent und gleichzeitig Heiligabend, Sonntag den 24.12. 2017 um 14.30 Uhr feiern wir gemeinsam mit Pastor Meiners im Hospiz besinnlich unseren Heiligabend-Gottesdienst. Im Anschluss an die Konzerte besteht die Möglichkeit, bei einer Tasse Kaffee oder Tee und Gebäck noch im Hospiz zu verweilen.

Eintrittsgelder werden nicht erhoben, wir freuen uns aber sehr über eine kleine Spende.

Seien Sie herzlichst willkommen im Hospiz Am Hohen Tore und genießen Sie die adventliche Stimmung im Haus.

Dankeschön…

Auch im Jahr 2017 haben uns viele Menschen mit Spenden bedacht. Es ist uns ein großes Anliegen Ihnen allen an dieser Stelle zu danken. Ein herzliches Dankeschön an all die Firmen, Vereine, Privatpersonen, Angehörige der Verstorbenen, anonymen Spender – einfach an alle Menschen, die uns mit ihrem finanziellen Beitrag geholfen haben. Ohne Ihre Unterstützung wäre es uns nicht möglich, diese Arbeit zu leisten. Und wie jedes Ende auch einen Anfang in sich trägt, möchte das Hospiz Sie für das kommende Jahr auch wieder um ihre Unterstützung bitten, um weiter seine Auf gaben für sterbenskranke Menschen erfüllen zu können.

Advent

In der Tradition ist der Advent auch eine harte Zeit: die kleine Fastenzeit. Ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen. Dabei ist es so naheliegend: Zwei Menschen müssen in die Dunkelheit. Gemeinsam und jeder für sich allein. Eine unsinnige Reise. Be fohlen von einer fremden Macht.

Ein gefährlicher Weg liegt vor dir. Was tust du in so einer Situation? Feiern? Sicher nicht. Du hältst inne. Du wappnest dich für das, was vor dir liegt. Du kannst nur mitnehmen, was du tragen kannst. Wähle es sorgfältig aus. Besinn dich auf deine Kräfte.

Besinn dich auf den Mut und die Liebe, die in dir wohnen. Du weißt nicht, ob du das Ziel erreichst. Es hängt nicht nur von dir ab.

Bald geht es los. Du wirst Abschied nehmen von deinen Verwandten und Freunden. Dabei wirst du manche schöne und manche böse Überraschung er leben. Wer ist dein Freund? Wer hat Angst und keine Zeit? Du bist auf dich allein gestellt. Und bist es nicht. Sammle deine Kräfte für den Weg in die Dunkelheit. Oder durch die Dunkelheit? Am Anfang des Weges weiß man das nie.

Es wird keinen Raum geben in der Her berge. Die Gefahren sind groß, die Menschen hartherzig. Du war test. Fassungslos. Wehrlos. Auf den Fluren der Krankenhäuser. In den Mühlen der Bürokratie.

Sei klug bei jedem Schritt, den du tust. Doch bleib auch offen: Du wirst überrascht sein, wie viel Liebe und Sympathie dir begegnen.

Es ist Raum in der Herberge, im Stall. Und sie sind da: Fremde mit großen, offenen Herzen. Sie können dir nichts abnehmen. Aber sie sind behutsam. Sie achten dich in deiner Angst und in deiner Not. Sie werden dir beistehen. Sie werden deinem Körper Gutes tun und deiner Seele Kraft schenken. Sie werden die besten Kräfte in dir wecken. Sie begleiten dich nur einen Moment. Ganz und gar. Und können dir schenken, was du am nötigsten brauchst: Hoffnung.
Advent.

Text: Friedhelm Meiners

Ethische Entscheidungsfindungen im Hospiz

Fünf Mitarbeiterinnen bilden den Qualitätszirkel des Hospizes. Wir erarbeiten u. a. Konzepte für unser Haus, die es uns erleichtern sollen situativ richtig, prozesshaft, einheitlich und doch individuell zu arbeiten. Eines dieser Konzepte befasst sich mit den ethischen Entscheidungsfindungen. Es beschreibt, wie wir mit Fragen zur Selbstbestimmung, zur Hoffnung, zur Sinneswahrnehmung eines Gastes, wie auch mit Fragen zur Ernährung, zum Schlafbedürfnis, zu Schmerzen und letztendlich zum Sterben umgehen wollen.

Ethische Entscheidungen können von dem Gast in unserem Haus zu allen Aktivitäten, Bedürfnissen und existentiellen Erfahrungen des Lebens in allen Dimensionen, das heißt physisch, psychisch, sozial und spirituell getroffen werden.

Unser menschliches Miteinander ist abhängig von der Zeit, in der wir leben, von der Kultur, die uns prägt und von den Überzeugungen und Werten, mit denen wir aufgrund gesellschaftlicher, politischer, religiöser und sozialer Gesichtspunkte unserem Leben Richtung und Sinn geben.

Je weniger der schwerkranke Mensch für sich selbst sorgen und eintreten kann, umso mehr ist er angewiesen auf die Nähe und Fürsorge Anderer und auf die Achtung seiner Menschenwürde, die im Grundgesetz verankert ist.

„Bei allen Entscheidungsproblemen im Einzelnen soll man sich auch immer bewusst machen, worin die letzte Lebensaufgabe des Menschen besteht: Das zurückliegende Leben als Ganzes, mit s einen Höhen und Tiefen, mit seinem Gelingen und seinen Brüchen, mit den versäumten Gelegenheiten im Leben und allen Verletzungen anzunehmen und als Angenommenes loszulassen. Wirklich loslassen kann man nur, was man vorher angenommen hat.“

Günter Virt (geb.1940, Prof. für Moraltheologie)

Das Recht auf Leben, das soll für unsere Gäste heißen, auch ggf. Anspruch auf invasive und aufwendige therapeutische Maßnahmen, die das Leben erhalten, zu bekommen.

Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das soll für unsere Gäste heißen, auch das Recht auf Ablehnung von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zu haben.

Das Recht auf Selbstbestimmung, das soll für unsere Gäste heißen, auch Schutz gegenüber Eingriffen Dritter, sowie Anrecht auf Umsetzung einer selbst be stimmten Vorsorge, bis hin zur Ablehnung lebenserhaltender und -verlängernder Maßnahmen.

Das Recht auf Privatsphäre, das soll für unsere Gäste den Erhalt der Würde heißen, die wir besonders auch im Sterbeprozess achten wollen.

Unsere Zuwendung gilt dem Gast. Sein Wohlergehen steht im Mittelpunkt.

Die Festlegung grundlegender ethischer Vorstellungen gibt den Mitarbeitenden im Hospiz Sicherheit und Orientierung bei der Unterstützung der Gäste und ihren Angehörigen zur gemeinsamen Entscheidungsfindung.

Die Begleitung von Menschen am Lebensende, bei denen nicht mehr Lebenserhalt oder Lebensverlängerung, sondern die Linderung, sprich Palliation von körperlichem und seelischem Leiden im Vordergrund steht, stellt für alle Beteiligten eine persönliche Herausforderung dar. Professionelle Routine erleichtert die Betreuung und schützt vor Nachlässigkeiten und Fehlern; sie kann erlernt und sollte gefördert werden. In jedem einzelnen Fall ist eine Reflexion der eigenen Rolle, der eigenen Handlungen und ihrer Wirkungen wichtig. Unsere eigenen Empfindungen und Handlungen überdenken wir u. a. in Teambesprechungen und Supervisionen selbstkritisch, damit das Individuelle und Außergewöhnliche lebendig bleibt.

Die Achtung der Selbstbestimmung des in unserer Obhut stehenden sterbenden Menschen ist oberstes Gebot. Dies gebieten uns unsere professionellen und mitmenschlichen Pflichten.

Text: Christiane Grothe, Pflegedienstleitung

Neu aufgelegt: der Wegweiser

Was bedeutet eigentlich palliativ und was Hospiz? An wen kann ich mich wenden, wenn ich einen schwer erkrankten oder sterbenden Angehörigen habe oder selbst betroffen bin?

Der Wegweiser wurde in diesem Jahr neu aufgelegt, um wieder aktuelle Informationen zur „Palliativ- und Hospizversorgung“ in Braunschweig, Helmstedt und Wolfenbüttel zur Verfügung zu stellen.

Koordiniert wurde das Projekt von der Hospizarbeit Braunschweig e. V. mit finanzieller Förderung durch Spendenmittel aus der NDR-Benefizaktion „Hand in Hand in Norddeutschland“ zugunsten des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes (DHPV) und seiner Organisationen in Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Im Wegweiser finden Sie auf 50 Seiten hilfreiche Informationen zu Hilfsangeboten fßr schwer kranke Menschen und deren Zugehörige, unter anderem in formiert er dabei ßber wichtige stationäre und ambulante Versorgungseinrichtungen – von Fach ärzte*innen ßber Psychologe*innen und Psycho-Onkologe*innen bis hin zu Pflegediensten und Krankenhäusern sowie der ambulanten und stationären Hospizversorgung. Das Ziel des Wegweisers ist es, den Betroffenen und deren Angehörigen eine Informationsbroschßre an die Hand zu geben, mit deren Hilfe sie in dieser schweren Zeit fßr sich eine bestmögliche medizinische Versorgung und psychosoziale Begleitung finden können.

Der Wegweiser liegt in einigen Apotheken, Krankenhäusern, bei einigen Hausärzten, im Hospizverein und im „Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig“ kostenlos zur Mitnahme aus. Außerdem ist er im Internet unter der Adresse www.palliativwegweiser-braunschweig.de einsehbar.

Kontakt und weitere Informationen ßber
Hospizarbeit Braunschweig,
Tel.: 0531/ 1 64 77.

Und was ist mit mir, wenn Mama im Himmel ist?

Trauergruppe für Kinder und Jugendliche hat begonnen

Jeder Verlust eines geliebten Menschen ist eine tiefe Erschütterung im Leben eines Kindes oder Jugendlichen. Im gewohnten Umfeld der Kinder und Jugendlichen, also Kindergarten, Schule, Jugendeinrichtungen und Freundeskreis fällt es ihnen oft schwer ihre Trauer zu zeigen. Unsere Trauergruppe für Kinder und Jugendliche möchte ein Ort sein, an dem wir gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, die unterschiedlichen Gefühle auszudrücken.

Geleitet wird diese Gruppe von Marion Ernst und Simone Fucke, zwei ehrenamtlichen Mitarbeite - rinnen der Hospizarbeit Braunschweig. Beide sind hauptberuflich tätig in der pädagogischen/ psychologischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und beide haben eine Fortbildung in der Begleitung von trauernden Kindern und Jugendlichen.

Die Gruppe trifft sich wechselnd an Samstagen (von 10.00 bis 14.00 Uhr) und an Donnerstagnachmittagen (von 16.00 bis 18.30 Uhr).

Vor der Teilnahme an der Gruppe wird mit den Erziehungsberechtigten und den Kindern und Jugendlichen ein Vorgespräch geführt. Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit der Hospizarbeit Braunschweig auf, Telefon 05 31 - 1 64 77 (täglich von 9.00 bis 12.30 Uhr) auf.

„Vergiss mein nicht“

Café für Trauernde

Jeden 2. Montag im Monat, von 15.00 bis 17.00 Uhr lädt die Hospizarbeit Braunschweig e. V., Bruchtorwall 9 –11, 38100 Braunschweig trauernde Menschen in das Café für Trauernde „Vergiss mein nicht“ ein.

Vor der ersten Teilnahme bitten wir um eine telefonische Anmeldung unter 05 31 - 1 64 77.