Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
vielleicht kennen Sie das ja, Sie besuchen in einem fernen Land eine Kirche und sind sofort gefangen, von der Architektur, den Gemälden, den Eindrücken oder dem Licht! So ist es mir in meinem Urlaub ergangen. Ich habe bereits zum dritten Mal die Kathedrale der Heiligen Maria in Palma auf Mallorca besucht.

Diese, im gotischen Stil erbaute Kathedrale, hat an der Ostfront eine Rosette, die das Licht im Inneren der Kirche erstrahlen lässt. Man hat das Gefühl, man schaut durch ein Kaleidoskop. Ich habe mich gefangen nehmen lassen von den Farben, habe die Zeit vergessen und eine tiefe innere Ruhe und Zufriedenheit gespürt. Ich bin mir sicher, dass auch in meiner näheren Umgebung solch wunderbare Eindrücke in unseren Kirchen auf mich warten. Ich werde mich auf die Suche begeben! Ich wünsche Ihnen allen eine wunderbare Zeit.
Ihre Petra Gottsand
Vorgestellt

Katharina Schulz
Ich heiße Katharina Schulz und bin 28 Jahre jung. Seit etwas mehr als zwei Jahren gehöre ich zu den noch jüngeren Kolleginnen und Kollegen im Hospiz.
Oft werde ich gefragt, was mir an meiner Arbeit so viel Freude bereitet. Ich schätze besonders die Wahrnehmung der Ganzheitlichkeit eines Menschen und unser, an den Wünschen des Gastes orientiertes Handeln. Die Zusammenarbeit im Team ist respektvoll und fürsorgend. Eigene Ideen werden geschätzt und aufgegriffen, wie zum Bei spiel meine ehrenamtlichen Besuche mit meiner Hündin Lotte.
Im Juni dieses Jahres hat Lotte gemeinsam mit mir die Besuchs- und Begleitprüfung mit Hund bestanden. Damit ist sie sozusagen ein „geprüfter Besuchshund“. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viel Freude, Nähe und Trost der Besuch eines Hundes spendet.
Aktuelles und Termine
Spendenübergabe real,-
Im Juni 2016 fand zum zweiten Mal ein Schlemmerabend zu Gunsten des Hospizes Am Hohen Tore in Braunschweig statt. Zahlreiche Kunden und Gäste nutzten das Angebot und schlemmten sich durch den Abend.
Der Erlös dieses Abends wurde dann wenige Tage später in Form eines Schecks im real-Kauf Markt übergeben. Das Hospiz bedankt sich ganz herzlich für die Spende von 2.700,– Euro.

von links: Petra Gottsand, Nella Foti, Lars Rüsing
Spendenübergabe Küchen Aktuell
Der Arbeitsausschuss Peripherie e.V., zu dem zahlreiche um Braunschweig herum angesiedelte Firmen gehören, hat dem Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig und dem Stützpunkt Löwenherz Braunschweig/Syke jeweils eine große Spende zukommen lassen.
Über den Scheck, der durch den 1. Vorsitzenden des Vereins, Herrn Karl Schmidt von Küchen Aktuell und Frau Ute Jähnel-Seyfarth von IKEA übergeben wurde, freuten sich die Vertreter vom Stützpunkt ebenso wie Norbert Velten und Petra Gottsand vom Hospiz.
Das Hospiz bedankt sich sehr herzlich bei allen beteiligten Firmen für diese großzügige Spende.

Kalender "Hospiz im Leben"
Der Kalender „Hospiz im Leben“ ist das „Saatgut“ für 365 Tage im Jahr 2017. Die Teilnehmerinnen des VHS Kurses „Lust am Zeichnen“ unter der Leiterin Maria Luz Flores de Feige möchten Betrachter für einen guten Zweck glücklich machen.

Die Teilnehmerinnen des VHS Kurses „Lust am Zeichnen“
Der Kalender im DIN A3-Format kostet 10,– Euro, wovon 7,– Euro an das Hospiz am Hohen Tore Braunschweig gespendet werden. Verkaufsstart war das Sommerfest im Hospiz am Hohen Tore. Außerdem ist er bei der Buchhandlung Graff erhältlich. Lassen Sie den Weihnachtsmann doch mal in diesem Jahr zum „Gärtner“ werden. Lasst uns dankbar sein gegenüber Menschen, die uns glücklich machen.
Wir sagen Danke für diese wunderschöne Idee!

Der Kalender "Hospiz im Leben"
Veranstaltungen
Wie kommt der große Opa in die kleine Urne? – Abschied, Sterben, Tod und Trauer in Kinderbüchern
Kinder jeden Alters werden von Abschieden, schweren Erkrankungen, Sterben, Tod und Trauer berührt. Gleichzeitig zieht sich der Tod aus dem Erlebnisraum der Kinder in die Krankenhäuser oder Altenheime zurück. Die Eltern und Familien aber auch die Bezugspersonen in Kindergärten und Grundschulen stehen immer wieder vor der Frage, wie soll man mit Kindern umgehen, die einen Verlust erlitten haben.
Und wie kann der Verlust dieses Kindes in der Gruppe behutsam angesprochen und begleitet werden. Birgit Schollmeyer vom Braunschweiger Kinder- und Jugendbuchladen bücherwurm wird verschiedene Kinder- und Jugendbücher vorstellen, die sich mit dieser Thematik befassen.
Sie wird daraus lesen und Vorschläge machen, wie man diese Bücher mit den Kindern zusammen anschauen oder lesen kann. Diese Veranstaltung der Hospizarbeit Braunschweig findet anlässlich des Welthospiztages in Kooperation mit dem bücherwurm statt.
Dienstag, den 04.10.2016, 18.30 Uhr, im bücherwurm, Schloßstr. 8.
Informations- und Auswahltag für den Vorbereitungskurs für die ehrenamtliche Hospizarbeit
Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in der Hospizarbeit bereiten sich auf dieses Ehrenamt mit einem Kurs vor. Dieser umfasst 8 Wochenenden und 8 Abendveranstaltungen und ein 40stündiges Praktikum in verschiedenen Bereichen wie z.B. Hospizhaus, Altenheim, Pflegedienst.
An einem Samstag Mitte September werden wir Informationen über den Vorbereitungskurs und die ehrenamtliche Arbeit geben und in Einzelgesprächen mit den Bewerber/innen klären, ob dieser Kurs in ihre jetzige Lebenssituation „passt“. Mitte November wird der zusätzliche Vorbereitungskurs beginnen.
Wenn Sie Interesse an der ehrenamtlichen Mitarbeit haben, melden Sie sich bitte vorher bei der
Hospizarbeit Braunschweig, Tel. 0531-16477 oder über info@hospizarbeitbraunschweig.de
Das Hospiz feierte sein 10. Sommerfest!

Altbewährtes und Neues, Liebgewonnenes und Vertrautes, all das findet sich in jedem Jahr wieder auf dem Sommerfest im Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig.
Zahlreiche Menschen folgten wieder der Einladung und genossen am 13. August 2016 die Attraktionen auf dem Sommerfest. Die HospizFreunde hatten sich erneut einige Aktionen einfallen lassen – und auch die Ballon-Aktion wurde in diesem Jahr erneut gestartet. Neben vielen Kuchen und Torten gab es Bratwurst, Waffeln, Getränke und Eis. Für die musikalische Unterhaltung sorgten AKABLAS von der TU Braunschweig und die Pauli Bänd.
All unseren Unterstützern möchten wir ein „Herzliches Dankeschön“ sagen!

Eindrücke vom diesjährigen Sommerfest
Menschen…
Unter diesem Motto fand am 10. Juni 2016 eine Ausstellungseröffnung im Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig statt. Der Weg dorthin war sicher etwas ungewöhnlich und spontan. Manfred Gail, ein Gast des Hospizes, ist Zeit seines Lebens sehr gerne gereist.

Manfred Gail auf einer seiner vielen Reisen
Immer wieder zog es ihn nach Südostasien, China oder auch nach Indien. Auf seinen Reisen sind viele wunderbare Fotos entstanden, die zum Teil in seinem Zimmer im Hospiz an der Wand hingen, oder auf seinem Computer ruhten. Während eines nachmittäglichen Gespräches, bei dem wir uns auch seine Fotos ansahen, fiel der Satz: „Ich hätte gern noch etwas Zeit, aber ich brauche eine Aufgabe“!
Spontan habe ich ihm vorgeschlagen, ob wir von seinen Fotos nicht eine Ausstellung im Hospiz machen wollen. Die Zusage kam prompt und die Vorbereitungen nahmen ihren Lauf. Zuerst ging es an die Auswahl der Fotos, schnell ergab sich aus der Auswahl das Motto für die Ausstellung: Es sollte um Menschen gehen!

Zur endgültigen Auswahl war der Blick von Profis notwendig. Christian Müller, Künstler und Kunsttherapeut im Hospiz, und Frank Gottsand- Groß als Fotograf hatten hier keine leichte Aufgabe. Letztendlich war aber eine Auswahl getroffen.
Bei der Bearbeitung der Fotos, hat Manfred Gail um jeden Millimeter seiner Fotos „gekämpft“! Was vorher als großes Ganzes zu sehen war, erschien nun im kleinen Ausschnitt, womit das Foto oft eine vollkommen neue Bedeutung bekam und den Blick des Betrachters in ganz andere Bahnen lenkte. In der Zwischenzeit musste natürlich geklärt werden, wer die Kosten für die Ausstellung übernehmen kann.

Eine Anfrage an die Thomas und Karin Grabley Stiftung wurde positiv beantwortet. Die Stiftung hat die gesamten Kosten für die Ausstellung übernommen. Christian Müller übernahm die große Aufgabe der Bestellung der Ausstellungsbilder.
Als diese dann endlich eintrafen, drei Tage vor der geplanten Ausstellungseröffnung, haben Frank Gottsand- Groß und Ute Heidrich, die Lebensgefährtin von Herrn Gail, die Bilder in stundenlanger Arbeit an die Wände gebracht.
Die Braunschweiger Zeitung berichtete in einem großen Artikel über die Ausstellung. Am Freitag, den 10. Juni 2016 war es dann soweit, ca. 60 Menschen kamen zur Eröffnung, um sich mit Manfred Gail an seinen Fotos erfreuen zu können. In seinen Dankesworten, die seine Partnerin für ihn sprach, bedankte er sich bei allen Beteiligten für diese große Chance, die er erhalten hatte.
Manfred Gail ist fünf Tage später im Hospiz verstorben.
Petra Gottsand
Die Ausstellung ist weiterhin jeden Freitag und Samstag, in der Zeit von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr im Hospiz zu besichtigen.
Zusammen-arbeiten
Die ehrenamtlich und bürgerschaftlich getragene Hospizbewegung hat entscheidende Anstöße zu einem Um- und Neudenken in der Medizin gegeben: Der Bereich der Palliativversorgung hat sich in den letzten Jahren etabliert.

Im Zentrum der Bemühungen steht dabei die Lebensqualität des erkrankten Menschen. Neben der Behandlung von Beschwerden (Symptomen) wie Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit, wird dabei der Blick auch auf seelische, soziale, spirituelle und kulturelle Dimensionen der jeweiligen Betroffenen gelenkt.
Daraus erwächst die Notwendigkeit, dass verschiedene Berufsgruppen wie Pflegende, Ärzte, Seelsorger, Sozialarbeiter, Psychologen, Apotheker oder Physiotherapeuten bei der Versorgung, Unterstützung und Begleitung schwer kranker Menschen zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit erfolgt auf Augenhöhe, damit jeder seinen Beitrag zur ganzheitlichen Behandlung leisten kann. Diese Versorgung ist ambulant (in der eigenen Häuslichkeit oder im Pflegeheim) und stationär möglich. In der ambulanten Versorgung kommt hinzu, dass verschiedene Institutionen und Dienste zusammen arbeiten müssen.
Da gibt es den Hausarzt, eventuell auch einen Facharzt, der sich kümmert, Verordnungen ausfüllt, Medikamente verschreibt. Hinzu kommen der ambulante Pflegedienst und manchmal auch ein sogenanntes SAPV-Team. Diese Abkürzung steht für die „Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung“. Diese SAPV-Teams können auch in Pflegeheimen die Bewohner und die Pflegekräfte bei der palliativen Versorgung anleiten und unterstützen.
Wir, der ambulante Hospizdienst der Hospizarbeit Braunschweig e.V., verstehen uns als zusätzliche Unterstützung für die erkrankten Menschen, ihre Familien, Freunde oder die professionellen Pflegekräfte. Der ambulante Hospizdienst arbeitet in diesem Netzwerk mit, das rund um die Versorgung schwer erkrankter Menschen in Braunschweig entstanden ist. In der letzten Zeit nimmt die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen noch konkretere Züge an.
So haben wir mit dem Städtischen Klinikum einen Kooperationsvertrag geschlossen. Mit der Palliativstation im Marienstift gibt es Absprachen zur engen Zusammenarbeit und auch mit einem ersten Pflegeheim wurde eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Als Ziel ist dabei gemeinsam die „kontinuierliche Verbesserung der hospizlichen und palliativen Versorgung der Bewohner/ innen des Alten- und Pflegeheimes“ formuliert. Weiter heißt es: „Den Pflege-heimbewohnern soll ein fachlich gut betreutes und selbstbestimmtes Sterben in ihrer vertrauten Umgebung ermöglicht werden, unnötige Krankenhausaufenthalte sollen vermieden werden.“
Unser Verständnis der Zusammen- Arbeit ist von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt für die Arbeit des Anderen geprägt. Dafür erwarten wir, dass jeder uns und auch unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen auf Augenhöhe begegnet. Denn unsere ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter/innen bringen etwas sehr Wertvolles in Begleitung schwer kranker Menschen mit, nämlich Zeit und Zuwendung.
Sie möchten mehr wissen? Rufen Sie uns an!
Hospizarbeit Braunschweig,
Tel. 0531-16577