Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn ich morgens in unserer Küche stehe und das Frühstück zubereite, dann höre ich Radio. Gerne lasse ich mich von schwungvoller Musik in den Tag begleiten. Heute früh haben sich die Moderatoren darüber unterhalten, dass sie jetzt morgens schon wieder die Vögel zwitschern hören. Auf meiner morgendlichen „Hunde Gassirunde“ war mir das in den letzten Tagen auch schon aufgefallen. Sofort schoss mir in den Kopf…es geht wieder los! Bald ist es morgens deutlich heller, die Vögel zwitschern und die ersten Frühblüher stecken ihre Knospen durch das Erdreich.

All das löst Freude in mir aus, Freude auf das immer Wiederkehrende, Jahr für Jahr. Freude auf das Besondere in diesem Jahr. Freuen Sie sich gemeinsam mit mir, mit uns auf die Ereignisse in diesem Hospiz-Jahr.
Ihre Petra Gottsand
Vorgestellt

Manuela Boße
Mein Name ist Manuela Boße, ich bin bereits seit fast 10 Jahren über die Firma Optimax im Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig als Reinigungskraft beschäftigt. Im Hospiz ist man schnell ein Teil des Ganzen, hat mit allen Menschen im Haus Kontakt, lernt die Gäste und deren Angehörige genau kennen.
Das macht meine Arbeit für mich so wertvoll… der Kontakt zu den Menschen. Oft geht meine Arbeit weit über das Reinigen der Zimmer hinaus. Die Wünsche unserer Gäste erfülle ich gerne, und ich bin auch immer wieder einer der Gesprächspartner, wenn ich in den Zimmern der Gäste bin.
Hospiz ist halt nicht nur ein Arbeitsplatz für mich, sondern ein Ort, an dem ich mich vielfältig einbringen kann. So freue ich mich schon jetzt auf das diesjährige Sommerfest, wo ich wieder unterstützend mithelfen werde. Privat lebe ich auf dem Lande, bin Mutter von zwei Töchtern und genieße es, mit meinem Hund durch die Felder zu streifen.
Medien
Hand in Hand für Norddeutschland
Unter dieses Motto hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) im Dezember 2016 seine Spendenaktion zugunsten der Hospiz- und Palliativarbeit im Norden gestellt. Im Radio, im Fernsehen und auch im Internet wurden in verschiedenen Beiträgen den ganzen Dezember über Aspekte der Hospiz- und Palliativarbeit dargestellt.
Am Freitag, den 16. Dezember fand die große Spendengala statt, zu der auch viele Prominente gewonnen werden konnten, die am Telefon mit den Spendern sprachen. Anfang Januar konnte der NDR an den Deutschen Hospiz- und Palliativ Verband (DHPV) einen Scheck in Höhe von 3.294.913,80 Euro übergeben. Bis zum 28. Februar besteht noch die Möglichkeit, weiter zu spenden. Die Spendensumme kommt den ambulanten und stationären Hospizen und anderen Akteuren in der palliativen Versorgung in den vier norddeutschen Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpommern und Hamburg zugute.
Der NDR will mit seiner Benefizaktion dazu beitragen, die letzte Lebensphase schwerkranker und sterbender Menschen und ihrer Familien zu verbessern. Neben der finanziellen Unterstützung hat der NDR mit seiner Aktion dazu beigetragen, die Hospiz und Palliativversorgung besser bekannt zu machen.
Aktuelles und Termine
Sommerfest
Es ist zwar noch eine Weile hin, aber auch auf diesen wichtigen Veranstaltungstermin im Jahr 2017 möchten wir Sie schon jetzt hinweisen und auch herzlich einladen. Das Fest findet am Samstag, den 19. August 2017 ab 15.00 Uhr im Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig statt.
Besichtigung
Einen Tag der offenen Tür kann das Hospiz nicht veranstalten. Gruppen von ca. 10 Personen können aber gern nach Absprache das Haus, die öffentlichen Räume und vielleicht auch ein Zimmer besichtigen. Gern beantworten wir dann alle Fragen, die sich Ihnen im Zusammenhang mit dem Hospiz stellen. Vereinbaren Sie einen Termin mit uns.
Trauer Café
Eingeladen sind Menschen, die Angehörige oder Freunde in unserem Hospiz verloren haben. Wir laden Sie ein, mit Ihrem Abschiedsschmerz nicht alleine zu bleiben, sondern die Begegnung zu wagen und mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben, zusammen zu kommen. Hospiz-Mitarbeiterinnen, die Erfahrung mit Trauer und Trauernden haben, werden Sie in dieser Zeit begleiten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Jeden 3. Donnerstag im Monat von 16.00 – 18.00 Uhr im Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig.

Save the date...

10 Jahre Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig. Festgottesdienst am Mittwoch, dem 15. März 2017 in der St. Martini Kirche.
20*C+M+B+17

Am 6. Januar 2017 besuchten die Sternsinger der St. Ägidienkirche das Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig um die Segenswünsche für das neue Jahr zu überbringen. Die Leiterin des Hospizes bedankte sich bei den Sternsingern für die guten Wünsche und übergab den Jugendlichen eine Spende. Sternsinger sammeln jedes Jahr Spenden, um von Armut betroffene Kinder in Afrika, Asien und Lateinamerika zu unterstützen.
Adventsbasar der HospizFreunde
Wie schon in den vergangenen Jahren haben die HospizFreunde auch im letzten Advent wieder einen Basar im Hospiz aufgebaut. Pünktlich zum 1. Advent stand ein großer Tisch festlich dekoriert in der Eingangshalle des Hospizes.

Neben selbstgemachten Marmeladen, Likören, Keksen und anderen Leckereien gab es auch ein großes Angebot an gebastelten Geschenken. Socken, Schals, gestickte Karten, Sterne, Engel, Weihnachtskarten und Geschenkanhänger suchten und fanden ihre Liebhaber. Mehr als einmal in der Woche musste der Basartisch wieder aufgefüllt werden, weil er schlicht und einfach leergekauft war. Mittlerweile gibt es schon eine „Stammkäuferschaft“, die ihre Familien mit Geschenken vom Basar zu Weihnachten beglücken. Beim ersten Treffen der HospizFreunde im Januar 2017 fand dann das große Zählen statt… Die unglaubliche Summe von 1.000,87 Euro kam zusammen und wurde von den HospizFreunden wie in den anderen Jahren auch an das Hospiz gespendet.
Dafür sagen wir allen HospizFreunden ein herzliches DANKESCHÖN!!
10 Jahre Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig

Zehn Jahre ist es jetzt bald her, als das Hospiz am Hohen Tore Braunschweig im März 2007 die ersten Gäste aufnehmen konnte.
Vorausgegangen waren lange und intensive Bemühungen zahlreicher engagierter Menschen in unterschiedlichen Konstellationen mit dem Ziel der Realisierung eines stationären Hospizes in Braunschweig. Am Ende waren es der Hospizverein Braunschweig, die Diakonie und die Richard Borek Stiftung, die sich mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen und mit einer erheblichen finanziellen Investition auf das gemeinsame Unternehmen einließen, ein solches Haus im wahrsten Sinne des Wortes aufzubauen.
Das Besondere für Braunschweig: Das Hospizhaus konnte dank des Engagements und einer beträchtlichen Investition der Richard Borek Stiftung und der Bereitschaft der Brüdern-Gemeinde, einen Teil ihres Grundstückes zur Verfügung zu stellen, ganz neu gebaut und damit weitgehend passgenau auf die Bedürfnisse der zukünftigen Gäste zugeschnitten werden. Entstanden ist ein Hospizhaus, das nach den einhelligen Rückmeldungen von Gästen und Besuchern in einer ganz besonderen Weise für eine seiner besonderen Auf gaben geeignet erscheint, nämlich den „Tagen mehr Leben zu geben“. Gleichwohl war es für alle Beteiligten auch ein gewisses Wagnis insofern, als es wenig Vorbilder für diese Konzeption gab und man sich nicht sicher sein konnte, ob Konzept und Rechnung aufgehen würden.
Heute können wir glücklich sagen: „Es hat sich gelohnt!“ Das Haus erfährt eine sehr breite Unterstützung aus der Braunschweiger Stadtgesellschaft und auch von außerhalb der Stadtgrenzen. Die Rückmeldungen der Gäste und Angehörigen sind überwältigend positiv. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind − trotz oder womöglich gerade wegen der anspruchsvollen Aufgabe, unsere Gäste am Ende ihres Lebens beim Sterben zu begleiten − in der Regel sehr langfristig engagiert. Fast die Hälfte der hauptamtlichen Mitarbeitenden sind von Beginn an dabei. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung und von Angehörigen ist über all die Jahre ungebrochen hoch, so dass es in jedem Betriebsjahr gelungen ist, die notwendigen Eigenmittel in Höhe von zehn Prozent des Gesamtumsatzes aufzubringen. Insofern kann hier von einer Erfolgsgeschichte gesprochen werden.
Zehn Jahre Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig – ein Jubiläum?
Nein, das dann nun doch nicht. Bei aller Freude über die gelingende Gastlichkeit des Hauses, die positiven Rückmeldungen von Gästen und Angehörigen über die Begleitung beim Sterben und den wirtschaftlichen Erfolg – Gründe zum Jubeln gibt es in der Hospizarbeit eher nicht. Freude, Lachen, Humor, besondere Situationen zwischen gemeinsamem Lachen und Weinen an der Grenze zwischen Leben und Tod – das ja – aber kein Jubeln und somit auch kein Jubiläum.
Gleichwohl werden wir das zehnjährige Bestehen angemessen begehen. Zum 15. März werden wir einladen zu einem Gedenk-Gottesdienst in der St. Martini-Kirche und einem anschließenden Empfang in der Dornse des Altstadtrathauses. Darauf freuen wir uns.
Norbert Velten
Ehrenamtliche in der Hospizarbeit - Kann man Sterbebegleitung lernen

Ja – doch es ist nicht ein Lernen im schulischen Sinne. Es ist vielmehr ein Einüben und Begreifenlernen einer Haltung, die nicht ein Tun und Machen in den Vordergrund stellt, sondern ein Einfühlen und Dasein, besonders dann, wenn es scheinbar nichts mehr zu tun gibt. Dabei sprechen wir von hospizlicher Begleitung.
Ehrenamtliche in der Hospizarbeit kommen aus allen Altersgruppen und Berufen. Für manche ist es ein selbstverständlicher Schritt, weil sie vorher als betroffene Angehörige erlebt haben, wie sie im Hospiz aufgefangen wurden. Andere wollen ihre Zeit Menschen schenken, die in der letzten Phase ihres Lebens angekommen sind. Bevor sie als Ehrenamtliche ihre Tätigkeit aufnehmen, müssen sie einen Vorbereitungskurs besuchen. Darauf hat sich die Hospizbewegung bundesweit verständigt. In Braunschweig organisiert der Verein Hospizarbeit Braunschweig e.V. seit über 23 Jahren diese Vorbereitungskurse.
Die Ehrenamtlichen nehmen anschließend ihre Tätigkeit im stationären Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig auf oder im ambulanten Hospizdienst, wo sie Menschen zu Hause, in Pflegeheimen oder Krankenhäusern begleiten. In acht Wochenendseminaren (Freitag von 17.00 – 21.30 und Samstag von 10.00 – 16.00 Uhr) und acht Abendveranstaltungen (19.00 – 21.00 Uhr) werden mit ins - gesamt 100 Stunden Seminarzeit die unterschiedlichen Aspekte der Themen Sterben, Tod und Trauer beleuchtet. Dazu gehört ein Besuch beim Bestatter genauso wie die Beantwortung der Fragen, was heißt eigentlich „palliativ“ und was ist eine hospizliche Haltung?
Hinzu kommen noch 40 Stunden Praktikum, welches die Teilnehmer/innen des Vorbereitungskurses in der ambulanten Pflege, im Pflegeheim, im Krankenhaus oder im Hospiz über 4 Monate verteilt ableisten müssen. „Die Teilnehmer/innen sollen in dieser Zeit zum einen Erfahrungen mit Situationen machen, die sie vielleicht in ihrem bisherigen Leben noch nicht erlebt haben, beispielsweise den Umgang mit Demenzkranken“, erläutert Ulrich Kreutzberg von der Hospizarbeit. „Zum zweiten sind diese praktischen Erfahrungen wichtig, weil sie dort das Gelernte aus dem Vorbereitungskurs leben und erleben können“, ergänzt Christiane Widdrat, Koordinatorin der Hospizarbeit. Beide leiten zusammen mit der erfahrenen Theologin und Trauerbegleiterin Mechthild Ludwig-Mayer den Vorbereitungskurs.
„Viele Menschen haben in ihrem Leben Erfahrungen mit Krankheit, Sterben und Tod gemacht. Sie haben ihren Schmerz und ihre Trauer gespürt, ihre Hilflosigkeit und Ohnmacht erlebt, ihren Zorn gefühlt und oft ihre große Sprachlosigkeit empfunden“ erzählt Mechthild Ludwig-Mayer und führt weiter aus, „dass ohne die persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit und den eigenen Trauer- und Verlusterfahrungen die eigenen Ängste und Erfahrungen den Blick für das verstellen können, was ein Mensch in seiner letzten Lebensphase braucht.“ Der Umgang mit den persönlichen Themen geschieht sehr behutsam und die Leitung des Vorbereitungskurses achtet darauf, dass jeder selbst entscheiden kann, wie viel er von sich preisgibt.
Durch unterschiedliche Methoden wie übungen und Rollenspiele lernen sich die Teilnehmer/innen sehr gut kennen und dies schafft Vertrauen und wird von vielen als eine wichtige Erfahrung bezeichnet. Neben der Vermittlung von Wissen und Handwerkszeug ist das Thema Kommunikation mit Sterbenden, wie geschieht zuhören und verstehen, sowohl mit Worten als auch ohne Worte, ein wichtiger Schwerpunkt in der Vorbereitungszeit. Der nächste Vorbereitungskurs wird im August diesen Jahres beginnen. Ein Informations- und Auswahltag dazu wird am 25. März stattfinden. Interessierte können sich an das Büro der Hospizarbeit Braunschweig im Bruchtorwall 9–11 wenden und weitere Informationen erfragen. Das Büro ist täglich von 9.00 bis 12.30 Uhr über die Telefonnummer 0531-16477 zu erreichen. Danach ist ein Anrufbeantworter geschaltet.
Und was ist mit mir, wenn Mama im Himmel ist? - Neue Trauergruppe für Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche sind von den schweren Erkrankungen ihrer Eltern, Großeltern, Geschwister oder anderen Verwandten als Angehörige betroffen. Jeder Verlust eines geliebten Menschen ist eine tiefe Erschütterung im Leben eines Kindes/Jugendlichen. Auf Gefühle wie Angst, Wut, Verzweiflung, Schmerz und Einsamkeit folgt oft Sprachlosigkeit und Rückzug.

In dem gewohnten Umfeld der Kinder und Jugendlichen, also in Kindergarten, Schule, Jugendeinrichtungen und Freundeskreis fällt es ihnen oft schwer, ihre Trauer zeigen zu können. Dort sind sie oft die einzigen von einem der - artigen Verlust betroffenen Menschen. Alle wollen gerne ihr normales Leben weiterleben.
Unsere Trauergruppe für Kinder und Jugendliche möchte ein Ort sein, an dem wir gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, die unterschiedlichen Gefühle auszudrücken. Dieses Zusammen sein mit Anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und in der gleichen Lage sind, macht vieles einfacher. Wir werden einander zuhören, Erinnerungsschätze sammeln, mit spielen, tanzen und schreiben die Trauer auch als etwas Kostbares er leben, über Ängste sprechen und auch herzhaft lachen.

Geleitet wird diese Gruppe von Marion Ernst und Simone Fucke, zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Hospizarbeit Braunschweig. Beide sind hauptberuflich tätig in der pädagogischen/psychologischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und beide haben eine Fortbildung in der Begleitung von trauernden Kindern und Jugendlichen.
Die Gruppe wird sich an Samstagen (von 10.00 bis 14.00 Uhr) und an Donnerstagnachmittagen (von 16.00 bis 18.30 Uhr) in der Zeit vom 4. März bis 17. Juni in der Jasperallee 14 (Raum der St.-Pauli-Gemeinde) treffen. Vor der Teilnahme an der Gruppe wird mit den Erziehungsberechtigten und den Jugendlichen ein Vorgespräch geführt und es findet ein Infoabend am Donnerstag, den 23. Februar in den Räumen der Pauli-Gemeinde in der Jasperallee 14 in Braunschweig statt.
Bitte nehmen Sie vorher Kontakt mit der Hospizarbeit Braunschweig auf, Tel. 0531 - 16477 (täglich von 9.00 bis 12.30 Uhr).