Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
kennen Sie auch dieses gelbe kleine Blümchen, dass als eine der ersten Blumen im Jahr sein kleines Köpfchen durch das Erdreich schiebt?
Es ist der Winterling! Bevorzugt siedelt er sich in Gärten an, die nicht so „ordentlich“ bearbeitet werden, wo das Laub aus dem letzten Herbst bis in das Frühjahr hinein liegen bleiben darf. Mein Garten ist voll von diesen kleinen Blüten, was im Umkehrschluss auf meine Gartenaktivitäten schließen lässt. Wie oft schleiche ich durch meinen Garten, auf der Suche nach dieser kleinen Blume, sobald ich die ersten Exemplare entdeckt habe steigt meine Freude auf alles Neue. Auf das Neue, was mich im Garten erwartet, auf das Neue, was in meinem Umfeld, in meiner Familie und in meinem Beruf so passieren wird. Ich glaube, manchmal bedarf es eines kleinen Anschubs, um sich wieder auf das Neue einlassen zu können. Bei mir ist es der kleine Winterling! Freuen Sie sich auf alles Neue in diesem Jahr...
Herzlichst,
Ihre Petra Gottsand
Vorgestellt

Mein Name ist Sigrid Krinke, ich bin 69 Jahre alt, verheiratet , habe zwei erwachsene Kinder und eine 10-jährige Enkeltochter.
Von Beruf war ich exam. Krankenschwester. Zuletzt arbeitete ich in einem ambulanten Pflege - dienst. Aber meine Arbeit fehlte mir und als zu dieser Zeit ehrenamtliche Helfer für das Hospiz gesucht wurden, meldete ich mich für das Auswahlverfahren an. Nun arbeite ich schon fast seit sieben Jahren ehrenamtlich im Hospiz.
Ich mag „mein“ Hospiz; es ist hell und freundlich, ich mag meine Kollegen, haupt- und ehrenamtliche, aber das Wichtigste: Ich kümmere mich gern um unsere Gäste. Ich bringe ihnen ihr Essen und bin ihnen dabei behilflich, wenn es nötig ist. Ich höre ihnen zu, wenn sie reden möchten. Ich halte ihnen die Hand und schweige mit ihnen und versuche ihren Angehörigen in ihrem Kummer bei zu stehen.
Aber es wird auch gelacht bei uns, besonders in unserer großen Küche – mit Kolleginnen, den Gästen und deren Angehörigen und das finde ich einfach nur schön.
Mit Musik ins neue Jahr...

Am 25. Januar 2015 startete das Hospiz musikalisch in das neue Jahr. Mit Gitarren, Trommel, Mundharmonika und Gesang startete die bekannte Pauli-Band aus Braunschweig schwungvoll in das neue Jahr. Die Musikpalette war sehr vielfältig; Oldies, Evergreens und aktuelle Songs klangen durch das Hospiz. Unsere Gäste lauschten in ihren Zimmern den vertrauten Klängen. Die Musik der Pauli-Band kam so gut an, dass die Gruppe gleich für das Sommerfest im Juli 2015 engagiert wurde. Wer also mehr von der Pauli-Band hören möchte, sollte das Sommerfest im Hospiz am 18. Juli 2015 unbedingt besuchen.
Text: Petra Gottsand
Veranstaltungen
Abend der Begegnung
Die Hospizarbeit Braunschweig stellt ihre Angebote für Trauernde vor.
Am Montag, den 20. 4. 2015 um 18.00 Uhr in den Räumen der Hospizarbeit im Bruchtorwall 9–11
Die Angebote der Hospizarbeit für Trauernde sind vielfältig: Einzelbegleitungen und Trauergruppen, Trauercafé im Hospiz und Trauergespräche auf dem Hauptfriedhof. An diesem Abend haben Sie die Gelegenheit unsere Trauerbegleiter kennen zulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Benefizkonzert
Die Gruppe Ballou und die Folk-AG der „Kleinen Burg“
Am Freitag, den 5. 6. 2015 um 19.00 Uhr im Glashaus am Dowesee
Folk-Musik vom feinsten, ein Benefizkonzert zugunsten der Hospizarbeit.
Aktuelles und Termine
Save the date
Am 18. Juli 2015 ist es wieder soweit, das Hospiz feiert sein Sommerfest. Neben vielen musikalischen Attraktionen bieten wir Ihnen Märchen, Zauberkunst und reichlich kulinarische Genüsse. Die Hospizfreunde werden in ihrem Basar wieder viele wunderschöne Dinge anbieten und der Hospizverein wird auch dieses Jahr einen Informationsstand anbieten.
Also, kommen Sie und feiern Sie mit uns am 18. Juli 2015 in der Zeit von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr unser Sommerfest.
Hospizfreunde bieten Austausch und gemeinsame Aktivitäten

Was verbindet uns, die Hospizfreunde, eigentlich mit dem Hospiz? Wir sind eine Gruppe von Menschen, deren jeweilige Lebens partner die letzten Tage ihres Lebens im Hospiz verbracht haben.
Dabei durften wir sie im Hospiz bis in den Tod begleiten, manchmal wenige Tage oder auch über einen längeren Zeitraum. Auf wunderbare Weise wurden wir vom Pflegepersonal und den Ehrenamtlichen umsorgt und gestützt.
Nach dem Tod unserer Liebsten boten sich die Trauerbegleiterinnen an, in gemeinsamen Gesprächen im „Trauercafé“ den tiefen Schmerz zu lindern. Wir fanden Verständnis und (über) lebenswichtige Hilfe , wenn wir über die Einsamkeit und unsere Sorgen sprechen konnten. Auch konnten wir uns gegenseitig helfen; wir lernten uns schätzen und es entstanden Freundschaften.
Nach etwa einem Jahr merkten wir, dass wir wieder etwas Halt gefunden hatten. Jetzt wollten wir den akut Trauernden Platz im „Trauercafé“ machen, auch wenn wir noch gern dabei geblieben wären. Da bot sich zum Glück die vor wenigen Jahren gegründete Gruppe der HOSPIZFREUNDE an.
Auch diese treffen Gruppe bei. Wir hörten, dass sie gemeinsame Unternehmungen, z.B. Besichtigungen durchführen, beim Sommerfest einen Stand und vor Weihnachten einen Adventsbasar mit selbstgefertigten Dingen bestücken, die zugunsten des Hospiz verkauft werden.
Wir machen begeistert mit; die Ideen schlagen Purzelbäume. Es wird getüftelt, gebastelt, unsere Angebote werden immer reichhaltiger und auch der Verkauf macht uns immer viel Spaß.
Dabei kommt es natürlich zu Gesprächen mit den Besuchern, besonders auch über das Hospiz und seine segensreiche Einrichtung. Noch immer gibt es Menschen, die das Hospiz scheuen. Ihnen versuchen wir, diesen Ort und die Idee näher zu bringen. Oft können sie sich gar nichts drunter vorstellen.
Auch in unserem Freundes- und Bekanntenkreis sprechen wir oft vom Hospiz und wie befriedigend es ist, ein wenig mitwirken zu können.
Im Dezember haben wir den Adventsbasar hinter uns gebracht und fangen jetzt schon an, für das Sommerfest Pläne zu schmieden.
Text: Inge Brackebusch und Jutta Hentschel
Trauergespräche auf dem Hauptfriedhof
Offenes Angebot:
Seit dem 11. Februar 2014 gibt es das Angebot „Trauergespräche“ auf dem Hauptfriedhof, jeden Dienstag von 14.00 bis 16.00 Uhr außer an Feiertagen. Im Verwaltungsgebäude, 1. Stock, erwarten die Besucher und Besucherinnen ein oder zwei ausgebildete Trauerbegleiterinnen, die bereit sind, in vertrauensvoller Atmosphäre für ihre Trauer, Sorgen und Fragen da zu sein.
Eine schön gestaltete Tischmitte, frisch gekochter Kaffee und Tee mit Gebäck und eine freundliche Begrüßung lassen den Besucher, die Besucherin erst einmal ankommen. Doch schon bald wird der Anlass des Kommens zur Sprache gebracht: Manches Mal liegt der Verlust eines Angehörigen schon viele Jahre zurück, die Trauer darüber schmerzt noch immer; ein anderes Mal ist die Beerdigung gerade gut eine Woche her, der Schock des Betroffenen steht noch sehr im Vordergrund.
Für die z.Zt. elf Trauerbegleiterinnen bedeutet dies, sensibel mit den unterschiedlichen Schicksalen und Gefühlslagen umzugehen und empathisch auf die trauernden Menschen zu reagieren. Viele engagieren sich auch noch in anderen Bereichen der Hospizarbeit.
Natürlich kann in der Kürze der Zeit keine Trauerbewältigung stattfinden; aber es kann ein Impuls gesetzt werden, eine Klärung oder Hilfestellung gegeben werden, der Hinweis auf weiterführende und vertiefende Trauergruppen, die die Hospizarbeit Braunschweig e.V. oder auch Kirchengemeinden in der Propstei Braunschweig oder auch andere Vereine wie Trauerbeistand anbieten.
Bilder: Das Team der Trauerbegleiterinnen und das Gebäude der Friedhofsverwaltung auf dem ev. Hauptfriedhof. Im ersten Stock finden die Trauer gespräche statt.
Etliche Friedhofsbesucher-innen (in der Mehrzahl Frauen) haben dieses Angebot im Laufe des Jahres wahrgenommen. An manchen Dienstagen kommt niemand. Die Besucherzahlen liegen dennoch im Durchschnitt bei einer bis drei Personen. Wichtig ist uns Trauerbegleiterinnen, den trauernden Menschen, die in erster Linie das Grab ihres Angehörigen aufsuchen, Gehör zu schenken für ihre Sorgen, Zweifel und manches Mal noch unbewältigte Trauer.
Text: Karin Hartz-Hellemann (Teamsprecherin)
Neujahrsempfang der Damen

Erika Borek, Vorstandsvorsitzende der Hospiz Stiftung für Braunschweig, lud zum bereits achten Mal zum Neujahrsempfang für Damen ein. Mit der Veranstaltung wurde gleichzeitig das Jubiläumsjahr der Stiftung eingeläutet. Seit zehn Jahren besteht die Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Hospizgedanken zu verbreiten und das Hospiz Am Hohen Tore zu unterstützen. Zwei Jahre nach Gründung der Stiftung wurde das Hospiz in Braunschweig eröffnet. Das Hospiz ist fraglos ein besonderer Ort für einen Empfang. Die Gastgeberin war sich dessen erneut bewusst: „Es fällt nicht jedem leicht, eine Einladung hier in diesem Hause anzunehmen. Doch eine Hemmschwelle können wir nur abbauen, wenn wir besser informiert sind.“
Erika Borek gab den Gästen traditionell einen passenden Spruch zum Neujahrsempfang mit auf den Weg. Sie sagte: „Wir haben die Gelassenheit, auch an andere denken zu können, ohne gleich Angst haben zu müssen, dass wir selbst zu kurz kommen.“ Dieser Satz passe sehr gut zum Hospiz, den Mitarbeitenden, den vielen helfenden Händen und die große Wärme, die in dem Haus verbreitet werde.
Zum 10-jährigen Bestehen der Hospiz Stiftung für Braunschweig wird es am 13. Oktober einen speziellen Gottesdienst in der Martini-Kirche mit Pastor Friedhelm Meiners geben. Meiners, der auch die Gedenkgottesdienste und Ausseg nungsandachten hält, ist dem Hospiz Am Hohen Tore von der ersten Stunde an eng verbunden. Dompredigerin Cornelia Götz sagte in ihrer kurzen Ansprache während des Empfangs: „Dieses Haus kennt Leid und Tränen.

Aber ich weiß, wie dankbar Menschen dafür sind, dass sie die letzte Zeit, die sie miteinander haben, hier verbringen dürfen und nichts anderes mehr tun müssen, als gemeinsam zu sein. Und ich ahne, was es bedeutet , hier zu arbeiten und die Menschen in dieser Lebensphase zu begleiten: Sie alle erfahren womöglich viel grundsätzlicher als in allen anderen Lebensschulen, was das Gute ist: Banale Dinge gehören dazu. Und Gnade, Liebe, Segen.“
Beim Empfang verzauberte die 17-jährige Braunschweiger Künstlerin Chiara Novak teils mit selbstkomponierten Balladen mit Gesang und Klavier die Gäste.
Text: Anke Meyer
Benefizkonzert „Schöppenstedter Rocknacht“

„Wir sind stolz auf das, was wir mit diesem sozialen Projekt erreichen konnten und können nun zu frieden auf diese Erfahrung zurückblicken“.
Dennis Kreith, Christian Szterbin, Felix Böhm, Rebecca Schlißke, Ebru Köker und Laura Ing dürfen zu Recht stolz auf das sein, was sie mit ihrer Veranstaltung erreicht haben.
Im Rahmen eines sozialen Projektes an ihrer Schule haben sie eine Rocknacht veranstaltet. Nicht nur, dass sie die Einnahmen der Veranstaltung gespendet haben , nein, sie haben auch viele örtliche Firmen als Sponsoren und zusätzliche Spender gewinnen können. Die Vorbereitung wurde von den Schülern sehr professionell aufgezogen. Im Vorfeld haben sie das Hospiz besucht, Fotos gemacht, sich informiert und mit gestalteten Plakaten für ihre Veranstaltung die Werbetrommel gerührt. Am 5. Dezember 2014 war es dann soweit, die Gruppen „NorFolk“, „The Smiles“ und „ Riverside Empire “ sorgten bei den 70 Besuchern für gute Stimmung und es wurde bis spät in den Abend hinein bei guter Musik ausgelassen gefeiert. 1.765 Euro kamen an Spenden bei dieser Veranstaltung zusammen. Den symbolischen Scheck haben die Schüler dann am 22. Dezember 2014 dem Hospiz übergeben.
„Es waren sehr viele, oft nervenstrapazierende Vorbereitungen und Überlegungen nötig, um unser Vorhaben gemäß unseren Vorstellungen umzusetzen“, so der Kommentar der Schüler.
Wir sagen DANKESCHÖN... für dieses Engagement von jungen Menschen, die mit ihrer Veranstaltung anderen Menschen das Thema Hospiz nähergebracht haben.
Text: Petra Gottsand