Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Hoffnung hilft…

Am Sonntag war ­Volkstrauertag, ein Tag der in meiner Erinnerung immer still und dunkel war. Wir gedenken und erinnern an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.

In diesem Jahr bin ich an diesem Tag mit meinem Mann und unserem Hund bei strahlendem Sonnenschein durch die Wälder zwischen Weddel und Volkmarode spazieren gegangen. Manchmal schwatzend, aber auch zwischendurch schwei­gend und den eigenen Gedanken nachhängend. Gedanken zu diesem Volkstrauertag, zu unserer Corona-Situation und Gedanken dazu, wie denn nun alles weitergehen wird.

Wir kamen an einer großen Wiese vorbei und da sah ich sie, mitten auf der Wiese standen lauter kleine gelbe und orange Blumen. Sie riefen mir förmlich zu: „Schau her, wir sind das Licht, wir leuchten gerade auch an diesem stillen Tag! Wir bringen Freude, Sonne und Hoffnung!“

Meine Freude war geweckt, ich habe eine Blume fotografiert und schenke Ihnen allen heute diese kleine leuch­­tende Blume als Hoffnungsträger für das neue Jahr 2021, das unmittelbar bevorsteht!

Hoffnung hilft!
Ihre
Petra Gottsand

Advent im Hospiz

In den vergangen Jahren haben Sie an dieser Stelle immer den Veran­staltungskalender für unsere Adventssonntage vorgestellt bekommen.
In diesem Jahr ist auch das natürlich anders.

Wir können nicht dazu einladen, können keine Besucher und fremde Menschen in unser Haus lassen. Dennoch wird an allen 4 Adventssonntagen etwas Besonderes für unsere Gäste im Haus stattfinden.

Geplant ist ein Nachmittag mit Weihnachtsmusik am Klavier, Klassische Musik, Weihnachtslieder stehen auf der Liste der Gruppe.

Aromatische Weihnachten dürfen unsere Gäste erleben, vorgestellt von unserer Pflegedienstleitung und weiteren Mitarbeitern.

Drei junge Stimmen werden unseren Gästen an einem Sonntag den Nachmittag verschönen und wie jedes Jahr gibt es einen Adventsnachmittag mit Gebäck und Geschichten.

Alles im kleinen Rahmen und unter Einhaltung von strengen Hygiene­­regeln. Wir freuen uns auf diese Tage, die uns in diesem anderen Advent Wärme und Licht bringen werden. Unser Dank gilt allen, die sich an diesen Adventssonntagen beteiligen.

TrauerCafé

Nachdem auch das TrauerCafé mehrere Monate pausieren musste, haben wir nun eine Möglichkeit gefunden, das TrauerCafé an einem anderen Ort wieder stattfinden zu lassen. Da auch hier die Teilnehmerzahl weiter eingeschränkt ist, wenden wir uns direkt an Sie und laden Sie schriftlich ein.

Wenn Sie Fragen zum TrauerCafé haben, dann können Sie uns gern unter der Telefonnummer 0531 /12 97 79-0 anrufen.

Adventsbasar wie in jedem Jahr!

Kurz vor dem 1. Advent wird wieder der Basar von den HospizFreunden in unserem Foyer aufgebaut. Gäste, Angehörige, Freunde und Mitarbeiter haben bis Weihnachten wieder Gelegenheit aus dem vielfältigen Angebot etwas zu erwerben und anderen damit eine Freude zu bereiten.

Auch hier gelten in diesem Jahr besondere hygienische Maßnahmen, auf die wir Sie an gegebener Stelle schriftlich hinweisen.

Besichtigung

Das Hospiz Am Hohen Tore ist ein offenes Haus, seit Jahren besuchen uns Gruppen von Schülern, Institutionen und Interessierten. Wir freuen uns über diese Besuche, können wir doch mit so einem Besuch Bar­­rieren abbauen, Ängste nehmen und unser schönes Haus vorstellen.

Seit März 2020 müssen wir von diesen Führungen und Vorträgen in unserem Haus leider Abstand nehmen. Wir hoffen alle sehr, dass im kommenden Jahr wieder Besichtigungen möglich sein werden. Wann das jedoch genau sein wird, hängt von der Entwicklung der Pandemie ab. Wir werden Sie informieren, sobald ein Besichtigungsbesuch im Hospiz für Gruppen wieder möglich ist.

Danke

Das Jahr 2020 war anders als alles was wir bisher so erlebt haben. Wir mussten unser Haus für die Öffentlichkeit schließen. Es gab kein Sommerfest, keine geselligen Abende und auch keine Gedenkgottesdienste! Die Menschen waren ruhig, in sich gekehrt und keiner wusste was noch alles kommen wird.

Trotzdem haben Sie liebe Spender unser weiterhin unterstützt und dafür möchten wir Ihnen in diesem Jahr ganz besonders danken! Sie hatten und haben alle ihre eigenen Sorgen und Nöte in diesem ungewöhnlichen Jahr. Aber Sie haben uns nicht vergessen, all die Firmen, Vereine, Kirchengruppen, Privatpersonen, Angehörige der Verstorbenen und anonymen Spender!

Ihnen allen gilt unser ganz besonderer Dank!

Durch Ihre Spende ist es uns auch weiterhin möglich, die Menschen in unserem Haus auf ihrem letzten Lebensabschnitt gut begleiten zu können.

Rezept

Zutaten:
250 g Butter
100 g Puderzucker
250 g Stärkemehl
75 g Mehl
30 g Zucker
30 g Backkakao
100 g Haselnüsse (ganz)
Glasur und Deko
nach Belieben

Zubereitung:
Alle Zutaten (außer die Haselnüsse) zu einem Teig verarbeiten. Zu einer Rolle von ca. 2 cm Durchmesser formen und in
1 cm dicke Scheiben schneiden. Diese zu Kugeln formen und in die Mitte eine Nuss geben.

Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und im vorgeheizten Backofen bei 180 °C für ca. 15 Minuten backen lassen.

Nach dem Auskühlen mit Glasur, Krokant oder Puderzucker ­verzieren.

Viel Spaß beim Nachbacken!

Alles anders

Du spürst es kaum. Zuerst ist es ein Hauch, ein kurzes Ziehen. Du denkst „Es kann nicht sein!“ Dann fegt der Sturm durch dein Leben. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Es gibt eine „neue Normalität“. Du willst das nicht. Du kämpfst dagegen an und weißt doch, es ist sinnlos. Es ist da. Es wird nicht wieder gehen. Die Welt wird dir zur Bedrohung.

Maria. Ich glaube, genau so ging es ihr in dem Moment, als ihr klar wurde: Ich bin schwanger. Maria war mir noch nie so nah wie in diesem Jahr. Ein uneheliches Kind war für eine Frau ihrer Zeit das Ende. Aber sie kommt da durch.

Sie schafft das, weil sie nicht allein ist. Sie hat Menschen, die für sie da sind.

Zu allererst Josef. Der versteht nichts und bleibt trotzdem. Er verzeiht, wo es nichts zu verzeihen gibt. Josef steht zu ihr.

Maria mag für einen Moment denken, das Schlimmste ist überstanden. Doch es geht noch tiefer. Maria muss in die Finsternis. In den Stall.

Dann kommen die Hirten: schlichte Menschen. Sie sind einfach nur da. Sie können nichts tun, aber sie haben ein großes Herz. Nichts sagen. Nichts fragen. Einfach nur da sein. Manchmal reicht das vollkommen aus.

Schließlich erscheinen die heiligen drei Könige. Die folgen einem Stern, suchen die ewige Wahrheit. Sie finden diese Wahrheit bei drei Menschen in ihrem Elend. In tiefster Nacht erscheint ihnen Gott in einem kleinen, bedrohten Kind.

Maria und Josef, den Hirten, den Weisen aus dem Morgenland, manchmal auch Herodes, dem alles egal ist: all diesen Menschen bin ich im letzten Jahr hier im Hospiz begegnet. Der eine oder die andere von ihnen bin ich auch selbst gewesen. Mal war ich verzweifelt, mal tapfer. Mal habe ich nur stumm am Bett gesessen – mal konnte ich etwas geben und bin reich beschenkt worden.

Maria erinnert mich in diesem so anderen, so dunklen Advent: Immer, wenn ich wirklich für einen Menschen da bin – und sei es nur für einen kurzen Moment – immer dann bekomme ich den Himmel geschenkt und den Stern von Bethlehem.

Friedhelm Meiners

Mal ganz anders herum...

Nur zu gern hätten die Mitglieder des Braunschweiger Golfklubs in diesem Jahr die Schläger zum 15. Mal zugunsten der Hospiz Stiftung für Braunschweig geschwungen.

Eine langjährige Herzensangelegenheit, die durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie in der bewährten geselligen Form nicht möglich war.

Daraus entstand aber eine Idee: Die Hospiz Stiftung für Braunschweig sagt Danke!

Am 20. September 2020 spielten 80 Golfer über den Tag verteilt ein unterhaltsames klubinternes Vierer-Wettspiel. Das Logo der Hospiz Stiftung prangte auf den Spielbällen, auf das übliche Startgeld verzichtete der Klub. Ein großer Golftag voller Elan und lang vermisster Spielfreude. Natürlich jederzeit mit dem vorgeschriebenen Abstand und ohne die übliche gemeinsame Siegerehrung.

Als Dankeschön für die jahrelange, enge Verbundenheit beider Einrichtungen stiftete ein privater Sponsor des Hospizes einen stattlichen Betrag für die Jugendabteilung des Klubs. Geben und Nehmen – diesmal umgekehrt! Wiederum als Dankeschön starteten aber die Spieler des Turniers und weitere Mitglieder prompt eine Sammelaktion, die 4.275 Euro für die Hospiz Stiftung für Braunschweig einbrachte.

Corona hat ein normales Turnier verhindert, doch daraus wuchsen neue Ideen. Der räumliche Abstand blieb gewahrt, die Verbundenheit wurde vertieft.
Prima!

Hospizstiftung für Braunschweig

Der November zeigt sich zuverlässig mit seinem vertrauten Gesicht. „…rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind…“ heißt es in einem Herbstlied welches 1782 von einem Schweizer Dichter verfasst wurde.

Der November ist auch der Monat, in dem das Wahrnehmen der frühen Dunkelheit jedes Jahr neu überraschen kann. Die Sehnsucht nach lichterfüllten Tagen beginnt und steigert sich von Woche zu Woche.

Der November in seiner sich zurückziehenden Natur lebt es vor – die Religionen und die Kulturen greifen das Thema auf. Es ist der Monat, in dem der Verstorbenen besonders gedacht wird: Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und der Totensonntag – Gedenktage, die uns an die Vergänglichkeit unseres irdischen Daseins erinnern. Den Blick auf unsere Vergänglichkeit beschreibt der Schauspieler Tom Hiddleston, Jhg. 1981 in folgender Weise:

„Wir alle haben zwei Leben.
Das zweite beginnt, wenn wir realisieren,
dass wir nur eines haben.“

Der November 2020 schubst uns unfreiwillig in dieses Bewusstsein der Endlichkeit hinein. Sterben – Tod – Trauer.
Spätestens seit dem 2. Weltkrieg ein sich ausweitendes Tabuthema in unserer Gesellschaft. Diese Lebensthemen wieder in das Leben zu integrieren, dafür engagiert sich die weltweite Hospizbewegung seit Jahrzehnten. In Braunschweig, im Verein organisiert, seit 1993. Covid-19 bringt in viele Familien, manchmal ohne vorwarnende Zeichen, den Tod eines geliebten Menschen. Das im Sterbeprozess oftmals nicht in Nähe begleitet werden konnte, dass den Tod begreifbar werden lassende Abschiednehmen am Totenbett und die begrenzte Anzahl der Teilnehmenden an den Beerdigungen hat den Abschied-Nehmenden und Trauernden stützende Rituale genommen.

Die Hospizmitarbeiter*innen in den Hospizdiensten nehmen vermehrt wahr, dass die aktuelle Situation die Trauernden vor erschwerte Herausforderungen stellt. In einem Beitrag in der Süddeutschen Zeitung beschrieb eine Trauernde, dass sie erlebt, das in der Pandemie etwas sehr Privates, wie das Trauern um ihren an Covid-19-verstorbenen Opa, plötzlich seltsam öffentlich wird. Ihren Aufruf will ich hier aufgreifen: Empathie für die Seele der Trauernden in besonderen Zeiten.

Wenn Sie, liebe Leser*innen diese „Augenblicke“ in den Händen halten, ist Dezember. Ein Monat in dem wir das Licht in unsere Wohnungen mit Kerzen und Lichterketten bringen. Wir von der Hospizarbeit Braunschweig wünschen allen Leser*innen der „Augenblicke“, dass das Licht und die Wärme ihr Herz erstrahlen lässt und ie sich bereit für die Schönheiten und gewappnet für die Widrigkeiten des Lebens fühlen.

Petra Scholz-Marxen, Geschäftsführerin

In der Trauer gefangen sein...

… in einem stabilen Netz aus Unterstützungsangeboten der Hospizarbeit Braunschweig. Auch wenn nicht alle Angebote in dieser jetzigen besonderen Zeit wie gewohnt stattfinden können, so sind wir dennoch unter Beachtung der gültigen Hygieneregeln für Sie da. Bitte nehmen Sie vor einer Teilnahme Kontakt mit uns auf.

Gruppenangebote

  • Die kontinuierliche Trauergruppe für Frauen, deren Lebenspartner verstorben ist, trifft sich 14-tägig jeweils dienstags von 17.00 bis 19.00 Uhr in Lehndorf.
  • Die kontinuierliche Trauergruppe für junge Frauen „schrittweise – Trauer in Bewegung“ trifft sich im 14-tägigen Rhythmus mittwochs. Sie ist ein Angebot für trauernde Frauen bis zu einem Alter von 40 Jahren. Gemeinsam wird der gemeinsame Trauerweg kreativ, in Bewegung und auch in Stille gegangen.
  • Die Trauergruppe für Menschen mit Beeinträchtigungen „Tränchen“ ist ein Angebot in Kooperation mit der Lebenshilfe Braunschweig. Diese trauernden Menschen treffen sich alle 14 Tage freitags in den Räumen der Hospizarbeit Braunschweig.
  • Die Trauergruppe für Kinder und Jugendliche trifft sich ca. 14 tägig (samstags/donnerstags).
  • Eine Trauergruppe für Männer ist in Planung.

Offene Angebote

Das Trauercafe „Vergiss mein nicht“ ist ein Angebot für alle Trauernden und findet 1 x im Monat montags in den Räumen der Hospizarbeit Braunschweig statt.

Das Trauerfrühstück „Für Leib und Seele“ richtet sich an Trauernde, die ­be­­­sonders am Wochenende das Gefühl der Trauer und Leere nur schwer aushalten können. Es findet 1 x monatlich sonntags statt.

Selbsthilfegruppen für verwaiste Eltern

Die Selbsthilfegruppe „Kraftsterne“ ist eine Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern. Geleitet wird die Gruppe „Kraftsterne“ von zwei betroffenen Müttern. Treffen 1 x monatlich jeden 1. Dienstag.

Der Arbeitskreis „Lichtblick“ trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat um 20.00 Uhr in den Räumen der Hospizarbeit Braunschweig am Bruchtorwall. Diese Gruppe ist offen für Eltern, die ihr Kind in der Schwangerschaft, während der Geburt oder in den ersten Lebensmonaten verloren haben.